Neurobiology of the Major Psychoses – Transdiagnostic and longitudinal characterisation of schizophrenia and affective disorders

Durchgeführt von: Translationale Psychiatrie

In Kooperation mit: Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Marburg

Laufzeit:  seit 2020

Förderung:  Deutsche Forschungsgemeinschaft (DA 1151/10-1; Fördersumme: 170.760 €)

 

In den letzten Jahrzehnten konnten durch genetische, molekulare und bildgebende Verfahren bedeutsame Erkenntnisse über die Pathophysiologie psychotischer Erkrankungen gewonnen werden. Es wurde jedoch auch festgestellt, dass es eine große Überlappung zwischen verschiedenen psychotischen Störungen wie affektiven Störungen (AD), bipolarer Störung (BD), Major Depression (MDD) und Schizophrenie (SZ) und schizoaffektiven Störungen (SZA) auf genetischer, molekularer, bildgebender, umweltbedingter, kognitiver und blutmarkerbezogener Ebene gibt. Diese Überlappung deutet darauf hin, dass es sich bei diesen Störungen um ein Kontinuum handeln könnte. Bisher gibt es jedoch nur begrenzte Forschung, die diese transdiagnostische, dimensionale Perspektive berücksichtigt.

Das Ziel des Projekts "Neurobiology of the Major Psychoses – Transdiagnostic and longitudinal characterisation of schizophrenia and affective disorders" ist es, diese transdiagnostische Perspektive auf psychotische Störungen auszudehnen und die Rolle von genetischen und Umweltrisikofaktoren bei der Veränderung der Hirnstruktur und -funktion im Laufe der Zeit zu untersuchen. Dafür soll eine umfangreiche Längsschnittstudie mit N=300 Patienten mit SZ und SZA durchgeführt werden. Die Teilnehmer werden in Marburg und Münster rekrutiert und umfassend mit multimodalen neurobildgebenden Verfahren, klinischen, neuropsychologischen und soziodemografischen Merkmalen sowie Risikobewertungen untersucht.

Das Projekt basiert auf der bereits bestehenden Forschungseinheit FOR2107 "Neurobiologie affektiver Störungen - eine translationale Perspektive von Hirnstruktur und -funktion", die bereits umfangreiche Daten zu affektiven Störungen wie MDD und BD gesammelt hat. Durch die Integration von SZ- und SZA-Patienten in diese bestehende Forschungsinfrastruktur sollen transdiagnostische Zusammenhänge untersucht werden. Das Projekt umfasst auch die Zusammenarbeit mit anderen großen Forschungsinitiativen, um Daten zu validieren und die Analyse von Phänotypen auf transdiagnostischer Ebene zu ermöglichen.

Die geplanten Untersuchungen umfassen multimodale Bildgebung, genetische und epigenetische Analysen, Umweltrisikobewertungen sowie die longitudinale Verfolgung der Patientenkohorte über einen Zeitraum von zwei Jahren. Die erhobenen Daten sollen mit vorhandenen Daten anderer Studien kombiniert und analysiert werden, um neue Erkenntnisse über die Biologie, den Verlauf und die Behandlungsmöglichkeiten von psychotischen Störungen zu gewinnen.

 

Wichtigste Veröffentlichungen: