Der Weg zur Etablierung der UFBZ

Medizin ist keine Wissenschaft um der Wissenschaft willen: Neue Erkenntnisse sollen in Form von neuen Therapien und Medikamenten bei den Patientinnen und Patienten ankommen – und das möglichst schnell. Der Antriebsriemen und Motor dieses Prozesses ist die Translation, sprich: die fächerübergreifende Zusammenarbeit zwischen Forschung und klinischer Praxis.

Eine enge Verzahnung der Fächer und Forschenden allein wäre für eine optimale Translation allerdings nicht ausreichend - es bedarf auch entsprechender Strukturen, die den Prozess begünstigen, verstetigen und vorantreiben. In der deutschen Universitätsmedizin, die an den meisten Standorten nach dem „Kooperationsmodell“ organisiert ist (bei dem die Universitäten die Forschung und Lehre verantworten und Uniklinika die Krankenversorgung), kommt solchen festen Strukturen eine besondere Bedeutung zu.

Die Medizinische Fakultät hat 2018 einen Auswahl- und Entscheidungsprozess gestartet, an dessen Ende neue, im Kooperation mit dem UKM betriebene und vor allem innovative Zentren-Strukturen stehen sollen. Hinter diesen „Universitären Forschungs- und Behandlungszentren“, kurz UFBZ, steht das Ziel, das Forschungs- und Behandlungsprofil – und damit den Anspruch auf Translation – der Medizinischen Fakultät und des UKM in die Realität umzusetzen.

Das Konzept zur Implementierung dieser UFBZ am Standort gliedert sich in drei Phasen; derzeit läuft die zweite. Die auf den folgenden Seiten näher dargestellten - in Stufe eins ausgewählten - UFBZ erhalten von der Medizinischen Fakultät eine über zwei Jahre laufende Anschubfinanzierung, um arbeitsfähige Strukturen zu schaffen und externe Forschungsmittel einzuwerben.

In drei Etappen zum Ziel: das Verfahren zum Aufbau der neuen UFBZ

Während zu Beginn, in der Pilotphase, die forschungsstärksten Themenschwerpunkte in einem offenen und kompetitiven, mit Fremdbegutachungen gekoppelten Verfahren identifiziert und benannt wurden, werden im laufenden zweiten Abschnitt (Konsolidierungsphase) zunehmend strukturelle Maßnahmen der Fakultät zur Stärkung der identifizierten Bereiche etabliert. In der abschließenden Verstetigungsphase wird die Fakultät schwerpunktmäßig ihre Berufungsstrategie und ihre strukturellen Zuwendungen für die identifizierten Profilbereiche verstärken und verstetigen. Während schon in der Konsolidierungsphase translationale Aspekte klinisch relevanter Forschung einen wesentlichen Entwicklungsfaktor darstellen, umfasst die dritte den Aufbau von Strukturen, die klinisch-translationale Forschung mit Behandlungsstrukturen des Universitätsklinikums verbinden.

Mit diesem Stufenplan wird maximale Flexibilität zu Beginn des Entwicklungsprozesses verbunden mit zunehmender Profil- und Strukturbildung an der Medizinischen Fakultät – ein Vorgehen, wie es vom Wissenschaftsrat empfohlen wird.

Finales Ziel dieser strukturellen Profilbildung ist es, die translationale biomedizinische Forschungsstruktur an der Medizinischen Fakultät Münster signifikant zu verbessern. Für die Realisierung dieser Absicht kann sich die Fakultät stützen auf hervorragend bewährte strukturelle Voraussetzung, da sie schon früh begonnen hat, Forschungsschwerpunkte zu definieren und zu etablieren.