Den Ursachen männlicher Unfruchtbarkeit auf der Spur

Jedes achte Paar in Deutschland, so schätzt das Bundesfamilienministerium, kann sich seinen Kinderwunsch auf natürlichem Wege nicht erfüllen. Weltweit sind etwa 80 Millionen Paare ungewollt kinderlos.

Diesen Paaren stellt sich die Reproduktionsmedizin zur Seite und bietet mit verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten eine Alternative zur Resignation. Um zu einem maßgenschneiderten und erfolgversprechenden Therapiekonzept zu kommen, ist es entscheidend, die Ursache der Fruchtbarkeitsstörung genau aufzuschlüsseln.

Beim Mann bildet die Samenanalyse, das sogenannte Spermiogramm, den Kern dieser diagnostischen Ursachenforschung. Bei rund 30 % der unfruchtbaren Patienten bleibt es jedoch unauffällig. Seit langem vermutet man, dass in diesen Fällen komplexe Funktionsstörungen der Spermien vorliegen, die mit den heute verfügbaren diagnostischen Tests im medizinischen Labor nicht aufgespürt werden können.

Bleibt allerdings die Ursache für eine Fruchtbarkeitsstörung unaufgeklärt oder wird die Unfruchtbarkeit gar selbst nicht erkannt, kann das mitunter schwerwiegende Konsequenzen für ein ungewollt kinderloses Paar haben: Ungeeignete, zum Scheitern verurteilte Kinderwunsch-Behandlungen können empfohlen werden – oder es wird mitunter zunächst überhaupt keine Behandlung empfohlen.

Diese „diagnostische Lücke“ haben wir zu unserem Forschungsfeld gemacht:  Wir übertragen Erkenntnisse über die molekularen Grundlagen der menschlichen Befruchtung in der Form innovativer Diagnostika in das medizinische Labor.