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Über 250.000 Proben – und kein Ende in Sicht: Die Zentrale Biobank erschließt Biomaterialen für die Forschung

Das – auf dem Bild nicht vollzählige – Team der ZBB vor dem Freezer-Lager in der Domagkstraße (v.l.nr.): Dr. Lorenz Dobler, Dr. Christoph Stork, Dr. Tobias Brix, Sven Lemke und Prof. Klaus Berger (Foto: M. Kalic)

Über 250.000 Bioproben sind schon jetzt über die Zentralen Biobank (ZBB) der Medizinischen Fakultät der Universität Münster zugreifbar (Foto: WWW/FZ)

Münster (mfm/sw) – Medizinischer Fortschritt - Krankheiten besser zu erkennen, zu verstehen und zu behandeln, gelingt nur durch Forschung. Die wiederum ist auf Versuche angewiesen – am Tier oder menschlichen Bioproben. Bislang war die Lagerung von Biomaterialien an der Medizinischen Fakultät der Universität Münster dezentral organisiert. Jetzt lassen sich die gesuchten Proben schneller recherchieren und zur Verfügung stellen: Mit der „Zentralen Biobank“ (ZBB) der Fakultät werden Patientendaten und Biomaterialien besser für die Forschung am Standort nutzbar. Und nicht nur hier: Die ZBB wurde jetzt in die German Biobank Alliance - kurz GBA, aufgenommen, ein vom Bundesforschungsministerium gefördertes Netzwerk universitärer Biobanken unter dem Dach des German Biobank Node.

Bevor die Zentrale Biobank im April den rund 2.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Medizinischen Fakultät zugänglich gemacht werden konnte, waren lange Vorarbeiten notwendig. Die zu lösenden Herausforderungen begannen bei den Örtlichkeiten: Freie Räume sind extrem rar auf dem Medizincampus der Universität Münster – und für eine Einlagerung, für die teils eine Temperatur von minus 180 Grad notwendig ist, eignet sich nicht jede Flächenressource. Aufbewahrt in der von der Uniklinik Münster mitfinanzierten ZBB werden Blutproben, Gewebeproben und andere Körpermaterialien. Über ein Webportal können die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Proben aktualisieren und andere Proben für Forschungsprojekte anfragen. Bisher sind gut 251.000 einzelne Bioproben eingelagert, die von münsterschen Forscherinnen und Forschern angefragt werden können – Tendenz steigend: Durch die Vernetzung mit den anderen teilnehmenden Institutionen der GBA wird die Datenbank künftig noch erweitert werden.

Die GBA umfasst fast alle deutschen Standorte, an denen es universitäre Biobanken gibt – gestartet ist sie vor vier Jahren mit elf deutschen Universitätskliniken, heute kooperieren insgesamt 35 Standorte mit Biobanken. Über ein Webportal können Interessenten europaweit auf den Probenpool der GBA-Biobanken zugreifen – gerade in der Pandemie ist die flächenübergreifende Verfügbarkeit von Bioproben ein großer Vorteil. Aktuell hat die ZBB noch Beobachterstatus, bevor sie Allianzpartner der GBA – und damit „vollwertiger“ Teil des deutschen Biobank-Netzwerks wird.

Link zur Zentralen Biobank (ZBB)

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