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Innovative Forschungen zu Multipler Sklerose: Oppenheim-Förderpreis für zwei münstersche Uni-Mediziner

Die Preisträger Dr. Stefan Bittner, Dr. Petra Ehling (beide Münster) und Dr. Dmitri Lodygin (Göttingen) bei der Preisübergabe (v.r.n.l., Foto: commpartner)

Dresden/Münster (mfm/tb) – In den vergangenen Jahren konnte die Forschung zur Multiplen Sklerose (MS) wichtige Fortschritte verzeichnen. Neue Medikamente erlauben eine gute Kontrolle der Krankheitsaktivität und eine positive Beeinflussung des langfristigen Verlaufs. Nach wie vor sind Ursachen und Entstehung aber weitgehend ungeklärt, sodass die Erkrankung zwar gut behandelbar, aber weiterhin nicht heilbar ist. Für ihre innovativen Forschungen zur MS haben nun drei Uni-Mediziner den Oppenheim-Förderpreis erhalten – zwei sind Wissenschaftler der Universität Münster: Dr. Stefan Bittner und Dr. Petra Ehling.
Die mit insgesamt 100.000 Euro dotierte Auszeichnung wird seit 2010 verliehen und von Novartis Pharma unterstützt. Erstmals war der Preis in diesem Jahr in zwei Kategorien, Klinik und Präklinik, ausgeschrieben – in jeder wurde ein Projekt prämiiert. Insgesamt reichten 14 Forscher und Arbeitsgruppen Vorschläge ein, die dann von einem wissenschaftlichen Beirat und einem Kuratorium nach den Kriterien Innovationsgehalt, wissenschaftliche Kohärenz und Relevanz sowie bisherige Publikationen bewertet wurden.
In der Kategorie Klinik fiel die Wahl auf Dr. Stefan Bittner und Dr. Petra Ehling aus der Klinik für Allgemeine Neurologie des Universitätsklinikums Münster. Für ihr Projekt „Einfluss von Neuropeptid S auf die Funktion und Migration von T-Lymphozyten im Rahmen der autoimmunen Neuroinflammation“ erhielten sie die Anerkennung der Jury und damit ein Preisgeld von 50.000 Euro. Die Wissenschaftler wollen die Auswirkungen des NPS-vermittelten Signalwegs auf Funktionen von T-Lymphozyten genauer untersuchen. Dabei gehen sie der Frage nach, ob das NPS-System die Immunzellmigration über die Blut-Hirn-Schranke in autoimmunen, neuroinflammatorischen Erkrankungen wie der MS und ihrem Tiermodell beeinflusst.
Den ebenfalls mit 50.000 Euro ausgestatteten Preis in der Präklinik erhielt Dr. Dmitri Lodygin aus Göttingen für sein Forschungsprojekt „Echtzeitanalyse der Wirkung von Interleukin 17 auf die Funktion enzephalitogener T-Zellen im Verlauf der Experimentellen Autoimmunenzephalomyelitis“. Die Übergabe der Preise erfolgte auf der 86. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Dresden. Beim „Novartis Research Day Multiple Sklerose“ Anfang November erhalten die Preisträger nochmals die Gelegenheit, einem Fachpublikum ihre Studien vorzustellen.
Benannt ist der „Oppenheim-Förderpreis für Multiple Sklerose“ nach einem der wichtigsten Gründerväter der modernen naturwissenschaftlichen Neurologie, Hermann Oppenheim (1858-1919). Die Auszeichnung soll innovative Forschungsprojekte junger Wissenschaftler und Ärzte würdigen, die zu einem besseren Verständnis hinsichtlich der Ursache, Epidemiologie, Diagnostik und Therapie der MS beitragen. Das Preisgeld ist für weitere Forschungen einzusetzen. Das pharmazeutischen Unternehmen Novartis, Initiator des Preises, zählt mit 129.000 Mitarbeitern in über 140 Ländern zu den Global Playern seiner Branche.

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