„Karriere-Booster“ für die wissenschaftliche Qualifizierung parallel zur fachärztlichen Weiterbildung
Das Fördermodul CareerS Boost unterstützt forschungsaktive Assistenzärztinnen und Assistenzärzte mit abgeschlossener Promotion, die in ihrer wissenschaftlichen Arbeit bereits ein Stück weit fortgeschritten sind und sich neben der klinischen Weiterbildung kontinuierlich auch in der Forschung qualifizieren möchten. Bei diesem anspruchsvollen Karriereschritt wollen wir Sie mit möglichst viel individuellem Planungsspielraum, einem achtsamen Einsatz der Ressource Zeit und einem auf allen Ebenen unterstützenden Netzwerk fördern.
Der thematische Fokus dieses Moduls liegt während der Aufbauphase zunächst im Forschungsfeld „organspezifische Immunreaktionen“. Mittelfristig wird es für alle Forschungsthemen geöffnet.
Die nächste Ausschreibung ist für Frühjahr 2023 geplant. Ihre Fragen an uns sind jederzeit – auch außerhalb laufender Ausschreibungen – sehr willkommen!
Geschützte Forschungszeit (TV-Ä-Stelle 18 Monate 100%, flexibel verteilbar über drei Jahre, integriert in die fachärztliche Weiterbildung): Die Zeitaufteilung zwischen Forschung und Klinik können Sie mit den beteiligten Einrichtungen individuell planen und bei Bedarf flexibel anpassen. Die Möglichkeit zur Teilnahme an klinischen Bereitschaftsdiensten ist weiterhin gegeben. Die Förderung kann für Ihre eigene Stelle oder für Ihre klinische Vertretung verwendet werden.
Finanzielle Unterstützung Ihres Forschungsprojekts: Sie erhalten Sachmittel in Höhe von insgesamt 7.500 Euro sowie Reisemittel in Höhe von 1.000 Euro pro Jahr.
Individuelles Begleitcurriculum: Sie erwerben wissenschaftliche Schlüsselqualifikationen und wählen gezielt Ihre Trainingsmodule zur Karriereentwicklung.
Einbindung in eine starke Forschungscommunity: Wir fördern Ihre Forschung im Gebiet „organspezifische Immunreaktionen“, das eine breite Anbindung von Fragestellungen zu unterschiedlichen Erkrankungen und aus Richtung verschiedenster Disziplinen erlaubt. Explizit richtet sich das Fördermodul auch an interessierte Ärztinnen und Ärzte, deren Einrichtungen noch nicht an entsprechenden DFG-geförderten Forschungsverbünden unserer Fakultät beteiligt sind. Sie können sich mit Ihrem Forschungsprojekt in diese etablierten Netzwerke integrieren, von umfangreicher Expertise profitieren und mit international ausgewiesenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammenarbeiten.
Austausch mit Kolleginnen und Kollegen in der gleichen Karrieresituation: Wir fördern in diesem Modul jährlich acht Clinician Scientists. Sie sind Teil dieser Gemeinschaft, in der Sie sich zu inhaltlichen, organisatorischen und persönlichen Herausforderungen austauschen können.
Mentoring: Sie werden auf wissenschaftlicher und auf klinischer Seite durch erfahrene Mentorinnen und Mentoren begleitet.
Anrechnung der Forschungstätigkeit auf Ihre fachärztliche Weiterbildung: Bis zu zwölf Monate Ihrer Forschungstätigkeit werden Ihnen für die fachärztliche Weiterbildung angerechnet.
Entzündungsreaktionen des Körpers, die beispielsweise bei Infektionen, Infarkten, Allergien und Autoimmunerkrankungen auftreten, beeinflussen entscheidend, wie eine Krankheit bei den einzelnen Patientinnen und Patienten verläuft. Wie sich eine Entzündung genau entwickeln wird, lässt sich jedoch häufig schwer einschätzen. Zudem sind für viele akute und chronische entzündliche Erkrankungen aktuell keine langfristig effektiven Therapien verfügbar, die die Ursachen bekämpfen, sondern es können häufig nur Symptome gemildert werden.
Entzündungsreaktionen werden durch verschiedene Trigger ausgelöst (Initiierung) und durch verschiedene Zellen des Immunsystems reguliert, die über molekulare Mechanismen miteinander und mit dem umliegenden Gewebe interagieren. Diese Vorgänge unterscheiden sich – je nachdem, in welchem Organ die Immunreaktion auftritt (Organspezifität) und ob sie lokal oder systemisch ist – und sie sind auch entscheidend dafür, ob und wie schwer das betroffene Organ durch die Erkrankung geschädigt wird (Organfunktion). Unser Fördermodul „Boost“ legt den Fokus darauf, diese organspezifischen Immunantworten zu erforschen, die Ansatzpunkte für neue Diagnoseverfahren und Therapien bieten können.
Als teilnehmende Ärztinnen und Ärzte können Sie sich mit ihren Forschungsprojekten in bestehende Forschungsverbünde der WWU integrieren, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Entzündungsreaktionen auf der Ebene einzelner Zellen untersuchen, aber auch analysieren, wie diese Zellen als Teil ganzer Organsysteme funktionieren (Strategie der multiskaligen Bildgebung) – von Zellkulturen über Untersuchungen bei Mäusen bis zu Studien mit Patienten. Die Forschenden kombinieren dabei hochmoderne biochemische und genetische Untersuchungsmethoden mit einem breiten Spektrum an Bildgebungstechnologien und entwickeln innovative Strategien für die Markierung von Zellen sowie für die Auswertung von Bilddaten. Ein wichtiger Baustein der Forschung sind methodische Ansätze wie mathematische Modellierung und künstliche Intelligenz sowie der Umgang mit Big Data, die es ermöglichen, Muster im Zellverhalten zu erkennen, und die für viele weitere Bereiche der Medizin relevant sind. Ihre Entwicklung und Anwendung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Medizinern, Naturwissenschaftlern, Mathematikern und Informatikern, und der Erwerb entsprechender Kenntnisse ist Teil des Fördermoduls.
CS-Boost-2023-01 – Die Rolle von S100A8/A9 in der Inflammationsentstehung bei NASH
(eingebunden in den SFB 1009 „Breaking Barriers“)
Clinician Scientist: Maximilian Joseph Brol (Medizinische Klinik B)
Klinischer Mentor: Jonel Trebicka (Medizinische Klinik B)
Wissenschaftlicher Mentor: Thomas Vogl (Institut für Immunologie)
CS-Boost-2023-03 – Targeting Truncated Procalcitonin Modulates Sepsis Immune Response
(eingebunden in den SFB 1009 „Breaking Barriers“)
Clinician Scientist: Katharina Emily Marie Hellenthal (Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie)
Klinischer Mentor: Alexander Zarbock (Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie)
Wissenschaftliche Mentorin: Nana-Maria Wagner (Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie)
CS-Boost-2023-05 – Exploring neuroinflammatory properties of tumor cell-derived extracellular vesicles that promote brain metastasis in lung cancer
Clinician Scientist: Marcel Kemper (Medizinische Klinik A)
Klinische Mentorin: Annalen Bleckmann (Medizinische Klinik A)
Wissenschaftliche Mentorin: Kerstin Menck (Medizinische Klinik A)
CS-Boost-2023-06 – Altered T cell responses in NMOSD – implications for pathogenesis and identification of prognostic signatures
Clinician Scientist: Lisa Lohmann (Klinik für Neurologie mit Institut für Translationale Neurologie)
Klinische Mentorin: Luisa Klotz (Klinik für Neurologie mit Institut für Translationale Neurologie)
Wissenschaftliche Mentorin: Monika Stoll (Institut für Humangenetik - Abteilung Genetische Epidemiologie)
CS-Boost-2023-08 – Individualisierte Medizin der akuten Nierenschädigung und renalen Erholung im Kontext systemischer Inflammationssyndrome und Sepsis
Clinician Scientist: Thilo von Groote (Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie)
Klinischer Mentor: Alexander Zarbock (Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie)
Wissenschaftliche Mentorin: Melanie Meersch-Dini (Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie)