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Zusammenhang von Corona und Rheuma erforscht: Rebecca Hasseli-Fräbel erhält Rudolf-Schoen-Preis

Dr. Rebecca Hasseli-Fräbel mit dem Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, Prof. Christof Specker (l.), sowie dem Laudator Prof. Ulf Müller-Ladner (Foto: Rheumaakademie/csb Leipzig)

Münster (mfm/sw) – Wie wirken sich entzündlich-rheumatische-Erkrankungen – kurz ERE – auf COVID-19 aus? Und wie kann ein schwerer Verlauf verhindert werden? Dieser Fragen hat sich Dr. Rebecca Hasseli-Fräbel von der Universität Münster angenommen – und erhielt für ihre Erkenntnisse den diesjährigen Rudolf-Schoen-Preis der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh). Ihr Fazit: Grundsätzlich gelten für ERE-Patienten und Patientinnen dieselben Risikofaktoren wie in der Allgemeinbevölkerung – nämlich vor allem Alter, männliches Geschlecht und Komorbiditäten, also weiteren Krankheiten neben der eigentlichen Grundkrankheit. Die preisgekrönten Ergebnisse von der Rheumatologin entstammen mehreren Publikationen, die zusammen ihre Habilitationsschrift bilden.

Rebecca Hasseli-Fräbel, die als stellvertretende Leiterin der Sektion für Rheumatologie und Klinische Immunologie in der Medizinischen Klinik D der münsterschen Uniklinik arbeitet und Expertin auf diesem Gebiet ist, beschäftigte sich seit Beginn der Pandemie mit den Auswirkungen des Virus auf ihren Fachbereich – die ERE. Dabei stellte sie fest, dass erhöhte Krankheitsaktivitäten – unabhängig von der Art der ERE – einen schwereren Krankheitsverlauf begünstigen. Daher sei eine bestmögliche Krankheitskontrolle erstrebenswert, so die Preisträgerin – diese sollte wiederum mit steroidfreien Immunmodulatoren erfolgen.

Erstmalig konnten mithilfe des COVID-19-Registers, das Dr. Hasseli-Fräbel initiiert hat und weiterhin koordiniert, systematisch virale Infektionen bei Patientinnen und Patienten mit ERE erfasst werden. Basierend auf diesen Daten ließen sich evidenzbasierte Handlungsempfehlungen für die Betreuung der Patienten ableiten sowie nationale und internationale Kooperationen initiieren - mittlerweile umfasst das Register über 7.000 Fälle und stellt somit weltweit eins der größten Register auf diesem Gebiet dar.

Der nach dem ersten Nachkriegspräsidenten der DGRh benannte Rudolf-Schoen-Preis soll junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Bereich der Rheumaforschung fördern und ihre Arbeit unterstützen. Einmal jährlich wählt die Fachgesellschaft dafür Habilitationsschriften oder vergleichbare Leistungen in Forschung und Lehre aus, die einen Impuls für die Rheumatologie setzen.  

Link zum Covid-19-Rheuma-Register: https://www.covid19-rheuma.de/

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