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Reihe „100 Jahre“ // Wilde Siebziger: Wieso die Pharmakologie fast 80 Kilogramm Cannabis bunkerte

„Einwerfen von Müll und Kadaver durch Unbefugte verboten“ warnt das Schild. Offenbar zählte Dr. Nils-Peter Lüpke, später Professor an der Uni Osnabrück, zu denen, die „befugt“ waren für den Umgang mit dem „Stoff“ (Fotos: privat)

Prof. Fritz Kemper 2005 mit einem Teil seiner Drogen-Lehrsammlung (Foto: E. Deiters-Keul)

Münster (mfm/mew) - Ein süßlicher Duft hing über großen Teilen des Medizin-Campus – und Insider ahnten sofort, um was es sich handeln musste: um den Verbrennungsgeruch getrockneter Blätter, Blüten und Blütenstände von Hanfpflanzen. Oder einfacher gesagt: um die Rauschdroge Cannabis, auch Marihuana genannt. Deren Legalisierung wird derzeit in Deutschland diskutiert, aber selbst bei Freigabe wäre die Menge, die 1978 bei der Unimedizin lagerte, ein Fall für die Polizei: Es ging um beachtliche 80 Kilogramm.

Was steckte hinter der Sache? Ein therapeutischer Großversuch? Eine Gruppe rauschfreudiger Studierender? Oder ein ganz anderer Grund? Die Antwort darauf und auf die Frage, weshalb der damalige Direktor des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie, der 2017 verstorbene Professor Fritz Kemper, ganz legal einen „Drogen-Koffer“ auf Reisen mit sich trug und die Grenzpolizei in Italien ins Staunen brachte, lesen Sie hier. Im PulsSchlag, der Mitarbeiterzeitschrift des UKM und der Medizinischen Fakultät, berichtete 2005 Petra Conradi über den aus heutiger Sicht mehr als kuriosen Vorgang.

By the way: Cannabis ist – gut gesichert - auch heute gelegentlich noch auf dem Medizin-Campus zu finden. Warum, das steht hier.

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