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Praktisches Jahr im Schatten von Sankt Patrokli: Marienkrankenhaus Soest zum Akademischen Lehrkrankenhaus der WWU Münster ernannt

Eine stilisierte Abbildung des WWU-Schlosses wird künftig den Eingang des Marienkrankenhauses Soest zieren. Darüber freuen sich (v.l.n.r.) Tobias Franke (Kaufmännischer Direktor), Prof. Markus Flesch (Chefarzt Allgemeine Innere Medizin/Kardiologie), Prof. Norbert Lügering (Chefarzt Gastroenterologie und Hepatologie) und Dr. Dr. Peter Lierz (Ärztlicher Direktor; Chefarzt der Anästhesiologie) (Foto: MKH)

Soest/Münster – Soest hat eine historische Altstadt, den beeindruckenden Patrokli-Dom - und jetzt gleich zwei Akademische Lehrkrankenhäuser: Die Medizinische Fakultät der Universität Münster (WWU) hat nach dem städtischen Klinikum jetzt auch das Marienkrankenhaus mit diesem Status ausgestattet. Die damit verbundene Ausbildungserlaubnis setzt die Einrichtung – mit der die Zahl der WWU-Lehrkrankenhäuser auf 35 steigt - direkt in die Tat um: Schon Mitte Mai werden die ersten angehenden Ärztinnen und Ärzte ihr Praktisches Jahr (PJ) im Marienkrankenhaus Soest absolvieren. 

Erfahrene Ärztinnen und Ärzte des Marienkrankenhauses unterstützen die Jung-Mediziner bei dieser wichtigen Übergangsphase in den Beruf: Das Praktische Jahr ist der letzte Abschnitt des Medizinstudiums. Nach der staatlichen Zulassung (Approbation) dürfen die Medizinerinnen und Mediziner dann ihr „Handwerk“ eigenverantwortlich ausüben. Im Praktischen Jahr lernen die Studierenden ihr medizinisches Wissen und praktische Kenntnisse im Krankenhausalltag anzuwenden – selbstverständlich mit enger Unterstützung von erfahrenen ärztlichen Kolleginnen und Kollegen. So werden Patienten des Marienkrankenhauses die Jung-Mediziner bei der Visite am Patientenbett kennenlernen: Hier haben der Nachwuchs unter anderem die Aufgabe, dem Chef- oder Oberarzt über den jeweiligen Krankheitsverlauf zu berichten. Unter Anleitung dürfen die PJ-ler verschiedene medizinische Untersuchungen und kleinere Eingriffe übernehmen.

Jeweils 16 Wochen hospitieren die Nachwuchsmediziner in der Inneren Medizin und der Chirurgie. Spannende Einblicke in andere Bereiche – zum Beispiel die Pneumologie oder Thoraxchirurgie – kann das Haus ebenfalls anbieten. Als Wahlpflichtfach für weitere 16 Wochen stehen unter anderem die Anästhesie oder die Orthopädie und Unfallchirurgie zur Verfügung. „Das Marienkrankenhaus bietet eine ideale Größe, um den angehenden Ärzten im PJ eine intensive und sehr individuelle fachliche Betreuung zu geben“, erläutert der Kaufmännische Direktor Tobias Franke.

Seine Einrichtung verfügt bereits seit langem über Ärzte mit den entsprechenden Weiterbildungsbefugnissen, über die personellen Kapazitäten für eine engmaschige Ausbildungsbegleitung und über eine hochmoderne medizinische Ausstattung. Für die Bewerbung als Akademisches Lehrkrankenhaus mussten die vorhandenen Ressourcen konzeptionell aufbereitet und nachgewiesen werden. „Ein ganzes Team aus unterschiedlichen Fachrichtungen hat lange daran gearbeitet, die universitäre Zulassung und die konkrete Umsetzung des Ausbildungskonzepts optimal vorzubereiten“, berichtet Chefarzt Prof. Norbert Lügering. Jetzt freuen sich die erfahrenen Kollegen darauf, ihr Wissen an die nächste Generation weitergeben zu können: „Ärztlicher Nachwuchs ist wichtig -  gerade im ländlichen Raum, wo es bekanntlich an Ärzten mangelt“, sagt Chefarzt Prof. Markus Flesch. „Wer weiß, vielleicht gefällt es dem einen oder der anderen hier so gut, dass sie oder er nach dem Abschluss in Soest praktizieren möchte.“

Die Nachwuchs-Mediziner sollen sich ganz auf das PJ konzentrieren können. Deshalb stellt das PJ-Projekt-Team des Marienkrankenhauses mit Unterstützung des Personalbereichs des Katholischen Hospitalverbundes Hellweg eine umfassende Infrastruktur zum Lernen und Leben in Soest auf die Beine: Es wird eine eigene WG für PJ-ler geben, ein Skills-Lab wird vorbereitet sowie ein eigener Bereich mit Zugriff auf eine Online-Bibliothek. „Zudem planen wir eine interprofessionelle Ausbildungsstation, die zu einer besseren Vernetzung von Ausbildenden der Pflege, der Physiotherapie und anderen Ausbildungsbereichen mit der ärztlichen Ausbildung im Rahmen des PJ beitragen soll“, berichtet Jutta Kappel, Leiterin des Personalbereichs des Hospitalverbundes. Das Marienkrankenhaus Soest ist neben dem Christlichen Klinikum Unna das zweite Akademische Lehrkrankenhaus der WWU Münster im Katholischen Hospitalverbund Hellweg.

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