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Gesundheitscheck im Dienst der Forschung: Bundesumweltministerin Svenja Schulze macht als Probandin bei der NAKO-Studie mit

Eine Ministerin, die – hier für die Forschung - kräftig zupackt: Svenja Schulze mit dem Jamar-Dynamometer zur Ermittlung der Handgreifkraft (Foto: WWU/Christ)

NAKO-Vorsitzender Prof. Klaus Berger, Forschungdekan Sven Meuth und Studienzentrums-Leiterin Nicole Legath (v.l.n.r.) begrüßten Bundesministerin Svenja Schulze (2.v.l.) – die als Münsteranerin standesgemäß mit dem Fahrrad gekommen war (Foto: WWU/Christ)

Münster (mfm/tb) – „Jede einzelne Teilnehmerin und jeder einzelne Teilnehmer trägt dazu bei, dass Krankheiten besser erkannt und behandelt werden können“, sagte sie 2014 – und hilft jetzt selbst mit bei diesem Ziel: Svenja Schulze, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, hat sich, obgleich völlig gesund, einer umfassenden medizinischen Untersuchung unterzogen - als Privatperson und im Dienste der Wissenschaft. Für die NAKO-Gesundheitsstudie, ein Mammutprojekt zur Erforschung der großen „Volkskrankheiten“, hat sich die SPD-Politikerin als Probandin zur Verfügung gestellt. Am Samstag [08.09.2018] absolvierte sie den rund dreistündigen Gesundheitscheck im münsterschen NAKO-Studienzentrum.

Chronische Erkrankungen, wie Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheuma, Infektionen und Depression genauer zu erforschen, um Prävention, Früherkennung und Behandlung dieser weit verbreiteten Krankheiten zu verbessern: Das ist das ehrgeizige Ziel der NAKO-Gesundheitsstudie. Um Unterschiede und Trends im Zeitverlauf erkennen zu können, wurde das Mammutprojekt von Bund, Ländern und vier Instituten der Helmholtz-Gemeinschaft gerade bis 2023 verlängert und mit Fördergeldern in Höhe von insgesamt 256 Mio. Euro für diese Laufzeit ausgestattet. Insgesamt 200.000 Deutsche zwischen 20 und 69 Jahren nehmen - verteilt auf deutschlandweit 18 Studienzentren - an der Studie teil. Ihre Auswahl erfolgt anonym und nach dem Zufallsprinzip: Über die örtlichen Einwohnerämter werden Einwohner angeschrieben und zur Teilnahme eingeladen. So steckte eines Tages auch im Briefkasten der Münsteranerin Svenja Schulze ein NAKO-Brief.

Für die Bundesministerin war es keine Frage, ob sie der Bitte folgen sollte: Als die Idee zur NAKO aufkam, hatte Schulze sich – damals noch in Funktion der NRW-Wissenschaftsministerin – sehr für das Projekt eingesetzt und 2014 die drei Standorte in ihrem Bundesland persönlich eröffnet. „Ich unterstütze die NAKO sehr gern, weil die Forschung auf solche Langzeitstudien angewiesen ist und weil ich mit meinen Daten auch einen Beitrag für die Forschung der Zukunft leiste“, so Schulze bei ihrem Eintreffen am Pottkamp 17. Prof. Sven Meuth, Forschungsdekan der Medizinischen Fakultät der Universität Münster, und Prof. Klaus Berger begrüßten die prominente Probandin dort, letzterer in Doppelfunktion: Der Direktor des Institutes für Epidemiologie und Sozialmedizin der WWU Münster leitet nicht nur die münstersche NAKO-„Filiale“, sondern als Vorsitzender des NAKO-Trägervereins auch das Gesamtprojekt.

Für den Standort Münster hatte Berger aktuelle Zahlen mitgebracht: „Frau Schulze ist die 7.752ste NAKO-Teilnehmerin aus Münster“. Damit sei die Marke von drei Vierteln der angestrebten Zahl von 10.000 überschritten, freute sich der Mediziner. Allerdings sei die Probandengewinnung auch in einer Wissenschaftsstadt wie Münster kein Selbstläufer: „Wir hoffen auf viele Nachahmerinnen und Nachahmer dieses guten Beispiels“.

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