Blick hinter die Kulissen: Alumni besichtigten das münstersche Studienzentrum der „Nationalen Kohorte“
Münster (mfm/dk) - Krebs, Diabetes und Alzheimer – gibt es Faktoren, die den Ausbruch solcher weit verbreiteten Krankheiten begünstigen? Inwiefern ist der Lebensstil mitverantwortlich? Und welche Rolle spielen die Gene? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das epidemiologische Großprojekt „Nationale Kohorte“ (NAKO). Mitglieder des Alumnivereins „MedAlum“ konnten sich jetzt ein eigenes Bild von der Arbeit der NAKO machen, die in Münster eines von bundesweit 18 Studienzentren unterhält.
Um eine breite Datenbasis über das Vorkommen und die Entwicklung der großen „Volkskrankheiten“ zu gewinnen, bedarf es einer Vielzahl von Probanden. Bei der NAKO sind es insgesamt 200.000 Menschen, die in den nächsten Jahren - und vermutlich sogar Jahrzehnten - engmaschig medizinisch beobachtet und untersucht werden. Hiervon erhoffen sich die Wissenschaftler nicht nur neue Erkenntnisse über die Verbreitung und die Ursachen von Krankheiten, sondern auch Ansätze für die Prävention.
„Das hiesige Studienzentrum soll bis Ende 2018 10.000 Münsteraner untersuchen; über ein Zehntel dieser Zahl davon ist bereits erreicht“, erläuterte Prof. Klaus Berger bei der Vorstellung der Einrichtung. Er leitet das Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, von dem aus das münstersche NAKO-Studienzentrum gemanagt wird. Bergers rund einstündige Einführung machte deutlich, dass das Projekt einen mehrjährigen Vorlauf hatte – auch deshalb, weil sich viele medizinische Disziplinen auf eine einheitliche Methodik und einen Fragenkatalog einigen mussten. „Was dann letztlich in die Untersuchung eingeht, ist immer ein Kompromiss“, machte der Institutsdirektor deutlich.
Auch ethische Fragen hatte die in Vereinsform organisierte NAKO – laut Berger ein Novum in der Wissenschaftslandschaft – vorab zu klären: Wie geht man beispielsweise damit um, dass bei der Untersuchung zufällig eine bis dahin nicht bekannte Krankheit entdeckt werden könnte? Dies entscheidet der Proband selbst, durch die Beantwortung entsprechender Fragen auf der Einverständnisverklärung. „Im Extremfall kann es somit sein, dass wir einem Probanden – begründet durch seinen expliziten Wunsch - eine Krebserkrankung verschweigen müssen“, so Prof. Berger. In Anschluss an seinen Vortrag führte Bettina Braun, Leiterin des NAKO-Studienzentrums, durch dessen Räume. Dort konnten die rund zwei Dutzend Alumni Geräte ausprobieren, die bei den NAKO-Tests zum Einsatz kommen, so ein Jamar-Dynamometer zur Ermittlung der Handgreifkraft.
Mit seinen Besichtigungsangeboten stellt der Alumni-Verein MedAlum regelmäßig Einrichtungen der münsterschen Universitätsmedizin vor, die für die Öffentlichkeit sonst nicht zugänglich sind. Der nächste Termin führt am 4. Dezember führt in das Institut für Pathologie, dessen Arbeit mit dem Münster-„Tatort“ sehr bekannt geworden, aber auch verzerrt dargestellt worden ist.
Um eine breite Datenbasis über das Vorkommen und die Entwicklung der großen „Volkskrankheiten“ zu gewinnen, bedarf es einer Vielzahl von Probanden. Bei der NAKO sind es insgesamt 200.000 Menschen, die in den nächsten Jahren - und vermutlich sogar Jahrzehnten - engmaschig medizinisch beobachtet und untersucht werden. Hiervon erhoffen sich die Wissenschaftler nicht nur neue Erkenntnisse über die Verbreitung und die Ursachen von Krankheiten, sondern auch Ansätze für die Prävention.
„Das hiesige Studienzentrum soll bis Ende 2018 10.000 Münsteraner untersuchen; über ein Zehntel dieser Zahl davon ist bereits erreicht“, erläuterte Prof. Klaus Berger bei der Vorstellung der Einrichtung. Er leitet das Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, von dem aus das münstersche NAKO-Studienzentrum gemanagt wird. Bergers rund einstündige Einführung machte deutlich, dass das Projekt einen mehrjährigen Vorlauf hatte – auch deshalb, weil sich viele medizinische Disziplinen auf eine einheitliche Methodik und einen Fragenkatalog einigen mussten. „Was dann letztlich in die Untersuchung eingeht, ist immer ein Kompromiss“, machte der Institutsdirektor deutlich.
Auch ethische Fragen hatte die in Vereinsform organisierte NAKO – laut Berger ein Novum in der Wissenschaftslandschaft – vorab zu klären: Wie geht man beispielsweise damit um, dass bei der Untersuchung zufällig eine bis dahin nicht bekannte Krankheit entdeckt werden könnte? Dies entscheidet der Proband selbst, durch die Beantwortung entsprechender Fragen auf der Einverständnisverklärung. „Im Extremfall kann es somit sein, dass wir einem Probanden – begründet durch seinen expliziten Wunsch - eine Krebserkrankung verschweigen müssen“, so Prof. Berger. In Anschluss an seinen Vortrag führte Bettina Braun, Leiterin des NAKO-Studienzentrums, durch dessen Räume. Dort konnten die rund zwei Dutzend Alumni Geräte ausprobieren, die bei den NAKO-Tests zum Einsatz kommen, so ein Jamar-Dynamometer zur Ermittlung der Handgreifkraft.
Mit seinen Besichtigungsangeboten stellt der Alumni-Verein MedAlum regelmäßig Einrichtungen der münsterschen Universitätsmedizin vor, die für die Öffentlichkeit sonst nicht zugänglich sind. Der nächste Termin führt am 4. Dezember führt in das Institut für Pathologie, dessen Arbeit mit dem Münster-„Tatort“ sehr bekannt geworden, aber auch verzerrt dargestellt worden ist.