Atemberaubender Panoramablick: WWU-Alumni informierten sich in 60 Metern Höhe über die Baugeschichte des Medizin-Campus

Der Geschäftsführer für den Bereich „Projektentwicklung & Projektmanagement“ der UKM IM GmbH, Architekt Stephan Triphaus (m.), erläuterte der Alumni-Gruppe persönlich die Bauvorhaben des Universitätsklinikums Münster (Foto: K. Tafaj)

Schon bald werden freie Plätze hier so begehrt wie selten sein: Auf dem früheren Flachdach des Ostturms entsteht derzeit eine Cafeteria. Der exklusive Blick über die Dächer Münsters war das Highlight der Architekturführung von Stefan Rethfeld (4.v.l.) (Foto: K. Tafaj)

Münster (mfm/sw) – Nichts für schwache Nerven: In Sekundenschnelle schießt der Aufzug in die 20. Etage. Der Zugang ist - noch - beschränkt, das Stockwerk Baustelle: Die Rede ist von vom „Oberstübchen“ des östlichen der beiden „Bettentürme“ in Münster. Die Zwillingsgebäude sind die weithin sichtbaren Erkennungszeichen der münsterschen Uniklinik. Nach mehreren coronabedingt virtuellen Führungen startete der Alumniverein medAlum nun erstmals wieder mit Präsenzangeboten – zumindest für die, die nicht unter Höhenangst leiden: Gemeinsam mit Stefan Rethfeld ging es für 25 Ehemalige in über 60 Metern Höhe auf das Dach des Ostturms. Der Architekt, Urmünsteraner und intime Kenner der (Bau-)Geschichte der örtlichen Universitätsmedizin zeigte den Alumni der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster auch den künftigen „Place to be“ des Medizin-Campus: die neu entstehende Cafeteria in der obersten Etage des Zentralklinikums.

Bevor sie der Uniklinik „aufs Dach stiegen“ ging, erläuterte Rethfeld den Ehemaligen im Schnelldurchlauf die Architekturgeschichte des Standortes – angefangen mit der ersten (halbwegs) akademischen Ärzteausbildung im 18. Jahrhundert über die Neugründung der Uni im Jahre 1902, den Zweiten Weltkrieg und den Bau der Bettentürme in den 1980-er Jahren bis zum heutigen Ambiente. Auf dem Medicampus hat sich viel getan: Die ursprüngliche Hauptachse, die auf das Dekanatsgebäude zulaufende „Schlossachse“ durch die Sertürnerstraße, verlagerte sich zu den künftigen Forschungs-Großbauten am Coesfelder Kreuz, wo das „MedForCe“ Virologie, Mikrobiologie und Hygiene und umfangreiche Laborflächen unter einem Dach vereinen wird. Sein direkter Nachbar wird das „Body and Brain Institute Münster“, kurz BBIM. Wie der Name bereits vermuten lässt, entsteht mit diesem eine interdisziplinäre Einrichtung zur Erforschung des Zusammenspiels von Hirn und Körper.

Oben angelangt, erfuhr die Gruppe Details von Stephan Triphaus. Der Architekt, der als Führungskraft einer Uniklinik-Tochtergesellschaft deren Bauaktivitäten verantwortet, stellte den WWU-Alumni auch die künftige Cafeteria vor. Deren Highlight wird die Dachterrasse: Durch eine Glasfront vor Wind geschützt, können dort künftig nicht nur die Mitarbeiter des Uniklinikums, sondern auch Gäste – und damit auch die Ehemaligen der WWU – ihre Mittagspause genießen. Die Cafeteria mit ihren rund 100 Plätzen ist ein spektakuläres, aber eher kleines Teilprojekt des baulichen Masterplans für die münstersche Uniklinik: So wurden die Bettentürme energieeffizient gemacht und neu „verkleidet“ – seit 2019 erstrahlt das Zentralklinikum wieder ganz in weiß. In Arbeit ist des Weiteren ein Knochenmark-Transplantationszentrum, das eines der größten Europas werden soll – der Rohbau steht bereits.

Wer schon im Stadtmuseum Münster staunt, dem verschlägt es beim Ausblick der kommenden Cafeteria im - oder eher: auf dem - Zentralklinikum erst recht die Sprache: Als eines der höchsten Gebäude Münsters ermöglicht diese Location ein Panorama der gesamten Stadt – ein Grund mehr, seiner Alma Mater von Zeit zu Zeit einen Besuch abzustatten. Einen anderen guten Anlass für liefert der Dezember: Nach der erfolgreichen Präsenz-Premiere geht es dann im Jahresprogramm von medAlum weiter. Nach dem Motto „Alles beginnt im Kopf“ erhalten die Alumni einen Einblick in die heutige Hals-Nasen-Ohrenheilkunde (03.12.). Die Direktorin der HNO-Uniklinik, Prof. Claudia Rudack, wird ihre Einrichtung und speziell die rekonstruktive Kopf-Hals-Chirurgie vorstellen.

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