25 Jahre IZKF Münster

Fünfundzwanzig Jahre nach der Auftaktveranstaltung des IZKF Münster in der Aula des Schlosses der Universität Münster lud der Vorstand ein zu einem feierlichen Symposium mit Vorträgen ehemaliger Forscher*innen aus dem In- und Ausland und zu einer hochrangig besetzten Podiumsdiskussion zum Thema „Herausforderungen der klinischen Forschung in Deutschland“. Unter der Moderation von Dr. Christina Berndt, Wissenschaftsredakteurin bei der Süddeutschen Zeitung, diskutierten die stellvertretende Ärztliche Direktorin des UKM und Direktorin der Klinik für Kinderonkologie Prof.‘in Dr. Claudia Rössig, der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats des IZKF und Direktor des Rheumaforschungszentrums Berlin Prof. Dr. Andreas Radbruch, die Präsidentin der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Prof.‘in Dr. Simone Fulda, der Dekan der Medizinischen Fakultät Münster Prof. Dr. Frank U. Müller, die Vizepräsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Klinikdirektorin an der Berliner Charité Prof.‘in Dr. Britta Siegmund und der Gründungsvorsitzende des IZKF Münster Prof. em. Dr. Clemens Sorg.

Schwerpunkt der Diskussion war die heutige Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses an der Schnittstelle zwischen Forschung und Gesundheitsmedizin. Einig war man sich darüber, dass nachhaltige qualitätsgesicherte Programme und Verfahren eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Nachwuchsförderung bieten. Es wurde insgesamt hervorgehoben, dass das IZKF in den vergangenen 25 Jahren sowohl für die klinischen Nachwuchskräfte (Clinician Scientists) als auch für den naturwissenschaftlichen Nachwuchs (Medical Scientists) am Standort Münster sehr gute Förderbedingungen etabliert hat. Um eine nachhaltige Wirkung zu entfalten, müsse die Begeisterung für diesen Beruf weitergetragen werden und besonders die Doppelfunktion als Ärztin/Arzt und Forscher*in eine deutlich höhere Anerkennung und Wertschätzung erfahren. Es sei deutlich, dass der gesellschaftliche Wandel dazu beiträgt nach neuen Leitungsstrukturen für die Zukunft zu suchen. Dieses Changemanagement – so das Fazit der Runde – sei zwingend erforderlich, bedeute aber eine besondere Herausforderung im Hinblick auf die Interessen der handelnden und beteiligten Personengruppen.

Ehemalige IZKF-Wissenschaftleri*nnen sorgten anschließend mit ihren Vorträgen für das wissenschaftliche Programm und zeigten eindrucksvoll, was aus den damals IZKF-geförderten Forschungsprojekten entstanden ist. Sie bekleiden heute Leitungspositionen an Universitäten im In- und Ausland. Die thematische Vielfalt – die seit Beginn die Interdisziplinarität des IZKF bereichert – drückte sich nicht nur durch die ausgewählten Vorträge aus, sondern auch in dem eigens für das Jubiläum veröffentlichten Sonderheft von Biological Chemistry.

Zum Abschluss des Programms folgte traditionsgemäß eine Think-Out-of-the-Box Lecture, diesmal zum Thema „Nachhaltige Reifen aus Löwenzahn“ von Prof. Dr. Dirk Prüfer (Institut für Biologie und Biotechnologie der Pflanzen der Universität Münster). Das vorgestellte Forschungsprojekt wurde von der Arbeitsgruppe Prüfer in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Wissenschaftler Dr. Christian Schulze Gronover und Dr. Carla Recker von der Continental AG bearbeitet und im Jahr 2021 für den Deutschen Zukunftspreis nominiert. Eine besondere Erfolgsstory für dieses Jubiläumssymposium.

Für den musikalischen Rahmen sorgten die Pianistin Risa Adachi und der Cellist Karl Figueroa von der Musikhochschule Münster.