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Zeit für Familie und Freizeit – aber auch noch für die Lehre: Sportmediziner Prof. Klaus Völker pensioniert

Prof. Klaus Völker (Foto: privat)

Münster (mfm/mk) – Schwimmen knapp unter nationalem Spitzenniveau und Handball in der Verbandsliga: Womit sich Klaus Völker beruflich beschäftigte, das machte er stets auch selbst vor. 17 Jahre lang leitete der Professor das Institut für Sportmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Münster, jetzt, mit 65, verabschiedete er sich in den Ruhestand. Seit 1997 war er in Lehre und Forschung aktiv - was bei ihm buchstäblich verstanden werden kann: Statt Mittagspause stand bei ihm meist eine Trainingseinheit im Kalender. Der Februar war sein letzter Arbeitsmonat, aktiv wird er aber beruflich und in der Freizeit auch künftig sein.
Völker, 1948 in Rietberg geboren, absolvierte zunächst ein Studium zum Diplomsportlehrer in Köln, bevor er ein weiteres der Humanmedizin anschloss. Bevor er sich 1991 habilitierte, arbeitete Völker als Dozent für Schwimmsport an der Sporthochschule Köln, als Arzt des dortigen Bezirks der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft und als Trainer eines Schwimmvereins. Nach seiner Habilitation avancierte er zum Lehrstuhlinhaber für Sportmedizin an der Universität Dortmund. Sechs Jahre später dann der Ruf nach Münster, wo Völker zusammen mit seiner Professur die Leitung des Instituts für Sportmedizin übernahm. Hier zeichnete er unter anderem dafür verantwortlich, dass das Institut lizenziertes Untersuchungszentrum des Deutschen Olympischen Sportbundes wurde und somit für die Betreuung und Untersuchung von Spitzenathleten und Nachwuchssportlern zuständig ist.
In seiner wissenschaftlichen Karriere widmete sich der passionierte Golfspieler vor allem dem Sport als Möglichkeit zur Prävention und Therapie von Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen und der Einflussnahme von Sport auf den Bewegungsapparat, das Herz-Kreislauf-System, den Stoffwechsel und das Immunsystem. Außerdem forschte er im Bereich der Leistungsphysiologie, Bewegungsanalyse und molekularen Sportphysiologie. Klinisch beschäftigte er sich vor allem mit der Diagnostik und Beurteilung der physischen Leistungsfähigkeit von Sportlern und Patienten.
Zu den größten Projekten in Völkers Laufbahn gehört die von ihm ins Leben gerufene und auf viele Jahre angelegte MAAS-Studie zur Erforschung der Aktivität im Alltag. Zudem gründete er 1983 gemeinsam mit Kollegen den Deutschen Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie und war lange in dessen Vorstand tätig. Momentan hat er das Amt des Vizepräsidenten der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention inne und wird dieses auch nach seiner Pensionierung ausfüllen. Auch wird er weiterhin als Gutachter für diverse staatliche und unabhängige Forschungseinrichtungen sowie renommierte Fachzeitschriften im In- und Ausland arbeiten.
Auch seiner münsterschen Wirkungsstätte bleibt Völker trotz des Ruhestandes erhalten: Er beteiligt sich am Institut für Sportmedizin an der Lehre für den Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaft, für den er auch weiterhin eine Vorlesung über „Entwicklung und Gesundheit“ anbieten wird. In seiner Freizeit möchte sich Völker nun intensiver seinem größten Hobby, dem Golfspielen, widmen und mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. Seine Nachfolge als Institutsdirektor hat Univ.-Prof. Dr. Dr. med. Stefan-Martin Brand übernommen, Facharzt für Klinische Pharmakologie sowie Arzt für Sportmedizin. Vor seinem Wechsel war Brand im Department für Molekulare Genetik kardiovaskulärer Erkrankungen an der Medizinischen Fakultät tätig.

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