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Studie zum Tumorwachstum: Sebastian Exner erhält Maria-Möller-Förderpreis

Dipl.-Biologe Sebastian Exner bei der Arbeit im Labor (Foto: mk)

Münster (mfm/mk) – In seinem Dissertationsprojekt will der Diplom-Biologe Sebastian Exner das Tumorwachstum genauer untersuchen. Von Tumoren an Grenzflächen, zum Beispiel der Haut, ist bekannt, dass in ihnen der Wachstumsfaktor Sonic Hedgehog (Shh) aktiv ist. Hier trägt dieser maßgeblich zum Wachstum von Tumorzellen bei und über seine Biologie ist bislang äußerst wenig bekannt. Exner will nun herausfinden, ob das Wachstum des Tumors durch die Beigabe eines Wirkstoffs, der die Ankopplung des Wachstumsfaktors Shh an seinen Rezeptor verhindert, blockiert werden kann. Für die Durchführung dieses Projekts erhält er von münsterschen Maria-Möller-Stiftung 2.000 Euro Förderung.
Der Biologe Sebastian Exner wird seine Studie am Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie unter Anleitung von PD Dr. Kay Grobe und in Zusammenarbeit mit PD Dr. Martin Götte durchführen. „Von dem Fördergeld werden wir wahrscheinlich die für unsere Untersuchungen notwendigen Matrigelkammern anschaffen“, berichtet der Nachwuchsforscher. „Diese können mittels Simulation des Raums zwischen Zellen und Gewebe Auskunft geben über die Bewegung von Zellen im intrazellulären Raum.“ So soll festgestellt werden, ob Zuckermoleküle (Heparansulfat Glycosaminoglycane) an der Zelloberfläche die Rezeptorbindung von Shh unterstützen oder ob der Wachstumsfaktor auch ohne direkte Zuckermolekül-Interaktion an seinen Rezeptor binden und so das Tumorwachstum stimulieren kann.
Als Modell dient den Forschern dabei die Zelllinie eines Tumors der Bauchspeicheldrüse. „Anschließend wollen wir dann herausfinden, ob durch Beigabe des Wirkstoffs Heparin, eines synthetischen Zuckers, der bereits erfolgreich in der Therapie von Thrombosen eingesetzt wird, das Wachstum des Tumors blockiert werden kann“, so Exner, „da Heparin eventuell die Bindung des Wachstumsfaktors Shh an seinen Rezeptor verhindert.“ So könnte langfristig eine neuartige Behandlungsmethode für Tumorpatienten mit marginalen, also oberflächennahen Tumoren entstehen.
Für diesen innovativen Ansatz erhält der 30-jährige Nachwuchswissenschaftler, der in Greifswald Biologie studierte und seit 2012 in Münster promoviert, den Förderpreis der Maria-Möller-Stiftung. Die Stiftung vergibt seit 2005 Fördergelder an herausragende Projekte zur Krebsforschung an der Universität Münster. Sie wurde vom münsterschen Rechtsanwalt Dr. Gerd Möller im Andenken an seine an Brustkrebs verstorbene Frau Maria gegründet.

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