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Strahlenresistenz bei Brustkrebs: DFG fördert interdisziplinäres Forschungsprojekt aus Münster

Freuen sich über die Förderung durch die DFG: Klinikdirektor Prof. Hans-Theodor Eich (l.), Prof. Burkhard Greve (3.v.l.; beide: Klinik für Strahlentherapie) sowie Prof. Martin Götte (2.v.l.) und Klinikdirektor Prof. Ludwig Kiesel (beide: Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe) (Foto: WWU/Marschalkowski)

Münster (mfm/lt) – Brustkrebs ist die bei Frauen am häufigsten vorkommende Krebserkrankung. Zwar verbessern sich die Therapien stetig, jedoch erweisen sich einige Tumoren als resistent und stellen die Wissenschaft vor große Herausforderungen. Forschern der Universität Münster ist es nun gelungen, einen neuen Mechanismus hinter der Widerstandsfähigkeit gegenüber Strahlentherapien aufzuklären: Zwei Arbeitsgruppen um Prof. Burkhard Greve von der Klinik für Strahlentherapie sowie Prof. Martin Götte von der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe konnten nachweisen, dass ein bestimmtes Eiweiß bei der Bildung von Resistenzen eine große Rolle spielt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt mit insgesamt 320.000 Euro.

Bei dem fraglichen Eiweiß handelt es sich um das Proteoglykan Syndecan-1. „Das Eiweiß reguliert an der Oberfläche von Brustkrebszellen mithilfe seiner Zuckerketten, wie diese Zellen auf Ihre Umgebung reagieren“ erläutert Prof. Götte. Die Forscher haben herausgefunden, dass Brustkrebszellen, bei denen im Labor Syndecan-1 gehemmt wurde, deutlich resistenter gegenüber einer Bestrahlung sind. „Aktuell sind wir dabei, die genauen molekularen Hintergründe dieser wichtigen Beobachtung zu identifizieren“ ergänzt Prof. Greve.

Die Unikliniken für Strahlentherapie und für Frauenheilkunde arbeiten bei der Entwicklung und Umsetzung der Therapien für Patientinnen mit Mammakarzinom traditionell eng zusammen und stimmen die Therapiekonzepte individuell auf die Patienten ab. Diese bewährte Kooperation im klinischen Bereich wird nun durch das gemeinsame DFG-geförderte Forschungsprojekt auf wissenschaftlicher Ebene ergänzt. Nach Einschätzung der beteiligen Forscher können die neu gewonnenen Erkenntnisse künftig eine Basis für die Entwicklung neuer Therapieansätze beim Mammakarzinom darstellen.

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