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DAAD-Förderung für weiteres Jahr: Verlängerung für deutsch-ägyptisches Forschungsprojekt zu Brustkrebs

Die Projektpartner Prof. Dr. Martin Götte (l.) und Dr. Sherif Ibrahim am konfokalen Lasermikroskop (Foto: privat)

Münster (mfm/mk) – Runde zwei für ein deutsch-ägyptisches Forschungsprojekt zu entzündlichem Brustkrebs: Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) bewilligte den Forschern jetzt Fördergelder für ein weiteres Jahr. Das Kooperationsprojekt der münsterschen Uniklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit dem Cancer Research Laboratory der Universität Kairo hat bereits mehrere Publikationen in Fachzeitschriften hervorgebracht. An der ägyptischen Hochschule hatte es sogar die Einführung einer neuen Lehrveranstaltung zur Folge.
Entzündlicher Brustkrebs, von Medizinern inflammatorisches Mammakarzinom genannt, ist eine besonders aggressive Tumorart. Die Wissenschaftler in Münster und Kairo untersuchen besonders die Rolle des Glykoproteins Syndecan-1 bei seiner Entstehung. „Bislang konnten wir unter anderem nachweisen, dass Syndecan-1 wichtig für die Funktion der Tumorstammzellen ist“, berichtet Prof. Martin Götte, Projektleiter auf der münsterschen Seite. In Kairo ist Dr. Sherif Ibrahim für die Organisation des Projekts und der Experimente verantwortlich.
Die sogenannten Tumorstammzellen sind entscheidend für die Entstehung und das Wachstum des Tumors verantwortlich und besitzen eine besonders hohe Therapieresistenz. Die Erkenntnisse des Projekts zum Einfluss von Syndecan-1 auf die Zellen könnten damit zur Entwicklung neuer Behandlungsmethoden und einer verbesserten Diagnostik des entzündlichen Brustkrebses beitragen, der in Ägypten stärker verbreitet ist als in Deutschland.
Die gemeinschaftlich erfolgreiche Arbeit würdigt der DAAD nun mit einer fortgesetzten Förderung des Projekts: Aus Mitteln des Programms „Al Tawasul“, das Partnerschaften deutscher mit ägyptischen und tunesischen Forschern fördert, fließen im kommenden Jahr 66.000 Euro nach Münster und Kairo. Durch die Forschungskooperation sollen sowohl die wissenschaftlich-technologische Leistungsfähigkeit von Ägypten und Tunesien als auch die Demokratisierungsprozesse in beiden Ländern unterstützt werden.

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