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Spektakulärer Therapieerfolg: Maximilian Kückelhaus erhält Sonderpreis des Drei-Länder-Wundpreises 2022

Freuen sich über den Sonderpreis des Drei-Länder-Wundpreises 2022: Preisträger Priv.-Doz. Dr. Maximilian Kückelhaus (l.) und Teamleiter Prof. Tobias Hirsch (Foto: Fachklinik Hornheide)

Münster (fkh/mfm) - Für seine Arbeit in der Gen- und Stammzelltherapie erhält der münstersche Privat-Dozent Dr. Maximilian Kückelhaus den Sonderpreis des Drei-Länder-Wundpreises 2022. Die internationale Auszeichnung wird für herausragende Projekte mit einem fachübergreifenden medizinisch-pflegerischen Ansatz aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vergeben. Herr Kückelhaus, der neben seiner ärztlichen Tätigkeit an der Universität Münster forscht, überzeugte mit seiner im „New England Journal of Medicine“ publizierten Arbeit und erhält ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro.

„Über diese Auszeichnung freue ich mich sehr. Sie ist für mich Ehre und Ansporn zugleich“, sagt Kückelhaus. Im Jahr 2015 war der Oberarzt und Leiter der Experimentellen Plastischen Chirurgie an der Fachklinik Hornheide und der Uniklinik Münster an der weltweit zum ersten Mal durchgeführten großflächigen Transplantation genmodifizierter Hautstammzellen beteiligt. Hintergrund war ein lebensrettender Heilversuch an einem schwerkranken sechsjährigen Jungen mit der Hauterkrankung Epidermolysis bullosa. Für diese genetische Erkrankung, die zu massiven Hautdefekten und häufig zum Tod der meist jungen Patientinnen und Patienten führt, gab es bis dato keine Heilung.

Den als spektakulär einzustufenden Therapieerfolg publizierte das Fachjournal „Nature“ als Titelstory. „Da der kleine Patient der derzeit weltweit einzige Mensch ist, der mit einem nahezu vollständig durch transgene Zellen ersetzten Organ lebt, in diesem Fall der Haut, war eine minutiöse Erforschung der Langzeiteffekte dieser experimentellen Therapie notwendig“, erläutert Dr. Kückelhaus, der die Studie maßgeblich verantwortete. Dabei konnte ein stabiles und hautphysiologisch hochwertiges Ergebnis ohne Evidenz von Krebsentstehung belegt werden.

Notwendig hierfür waren aufwändige histologische, molekularbiologische und klinische Untersuchungen mit Koordinierung von Arbeitsgruppen in Münster, Bochum, Duisburg und Modena/Italien über einen Zeitraum von fünf Jahren. Die Ergebnisse der Studie wurden im Dezember 2021 erstmals veröffentlicht und bilden nunmehr eine Grundlage für die Initiierung klinischer Studien zur ersten heilenden Therapie von Epidermolysis bullosa-Patienten.

Den Drei-Länder-Wundpreis vergibt die gemeinnützige Stiftung „Foundation URGO“ zur Förderung von Wissenschaft und interdisziplinärer Kooperation über Landesgrenzen. Prämiert werden vor allem Projekte mit einem fachübergreifenden medizinisch-pflegerischen Ansatz. Das Team um Prof. Tobias Hirsch an der Fachklinik Hornheide, der Uniklinik Münster und der Universität Münster, dem auch Priv.-Doz. Dr. Kückelhaus angehört, erhält die Auszeichnung bereits zum dritten Mal.

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