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Oberarzt zwischen zwei Welten: Dr. Khaled Elsayad gründete Verein für deutsch-ägyptischen Austausch

Freuen sich auf die zukünftige Arbeit im Austausch mit dem Land am Nil (v. l.): die Vorstandsmitglieder Dr. Ahmed Abd-Elsalam und Eman Elsherif, die Mitglieder Dr. Daniel Rolf und Dr. Elisa Christina Müller sowie das Gründungsmitglied Dr. Khaled Elsayad (Foto: WWU/S. Marschalkowski)

Münster (mfm/ke-mw) – Khaled Elsayad ist kein Ingenieur – und dennoch ein Brückenbauer. „Seitdem ich hier lebe und arbeite und Deutschland zu meiner Heimat geworden ist, hatte ich den Wunsch einer interkulturellen Zusammenarbeit mit meiner alten Heimat Ägypten“, sagt der Facharzt für Strahlentherapie. Als Oberarzt der münsterschen Uniklinik hat der Vater von drei Kindern den deutsch-ägyptischen Verein „German Egyptian Social & Scientific Relationships Verein“ (GESR) gegründet. Der 37-jährige möchte damit Menschen mit internationaler Vita aus dem medizinischen Sektor helfen, mögliche kulturelle Unterschiede zu entdecken und zu verstehen.

Seine Ehefrau, Eman Elsherif, und er haben sich mit Freunden aus ganz Deutschland Ende 2020 in GESR vernetzt und sind seitdem Vorstandsmitglieder. Ziel des Vereins ist die Pflege und Förderung der Beziehungen zu dem 3.000 Kilometer entfernten Land der Pharaonen. Nicht nur Medizinerinnen und Mediziner sind vertreten – viele der aktuell 30 Mitglieder stammen auch aus Geistes-, Ingenieur- und Naturwissenschaften. Insbesondere interkulturelle wissenschaftliche Vorträge und Veranstaltungen sollen den Dialog zwischen den Welten fördern. „Wir organisieren jährlich stattfindende medizinische Fortbildungsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit der ägyptischen Ärztekammer in Kairo. Die 120 Stunden Fortbildung sollen das Fachpersonal in Ägypten auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft halten und ihnen Forschung aus Deutschland näherbringen“, erklärt der in Riad geborene Elsayad. Der junge Verein formuliert noch ein weiteres großes Ziel: die Integration ägyptischer und arabischer Migrantinnen und Migranten in die deutsche Gesellschaft.

Das Engagement hat bereits erste Früchte getragen: „Wir haben zusammen mit der Uniklinik Alexandria eine hochrangig publizierte Veröffentlichung zur seltenen Erkrankung des Brustkrebses bei Männern verfasst. Eine weitere Arbeit zum Thema Plasmozytome – eine Form von Blutkrebs - haben wir in internationaler Zusammenarbeit mit Paris, Heidelberg und Alexandria durchgeführt“, bilanziert der in der Uniklinik für Strahlentherapie tätige Elsayad für weitere Projekte. Der neu gegründete Verein bietet für Beschäftigte des UKM und Interessierte eine Plattform für den Austausch in sozialer und wissenschaftlicher Hinsicht. Wer Interesse hat, mitzumachen, kann sich per Mail melden: info@GESR-ev.de.

Link zur Vereins-Website: www.GESR-eV.de

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