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mikroRNA hemmt das Wachstum: Regulatorisches Biomolekül könnte Ansatz gegen Brustkrebs sein

Zufriedene Gesichter in der münsterschen Uni angesichts des Forschungserfolges: Prof. Martin Götte (l.) und Prof. Ludwig Kiesel (Foto: Claudia Brand)

Münster (mfm/sw) – Wenn Tumore wandern: Die Entwicklung von Metastasen und der Befall lebenswichtiger Organe ist neben dem unkontrollierten Wachstum der Krebszellen die Hauptursache für einen ungünstigen Krankheitsverlauf bei Brustkrebs. Ein weiteres Problem für eine erfolgreiche Behandlung: Tumorzellen können sogenannte Resistenzen entwickeln, wodurch sie nicht mehr auf eine Therapie mit Medikamenten reagieren. Mit Hilfe einer Förderung durch die Claudia-Lucas-Stiftung ist es Forschern der Universität Münster nun gelungen, dem Ziel einer verbesserten Therapie einen Schritt näher zu kommen.

Die Arbeitsgruppe an der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Münster behandelte im Labor Brustkrebszellen mit einer sogenannten mikroRNA, einem winzigen, aus nur rund 20 Bausteinen bestehenden regulatorischen Biomolekül. Dieses hemmt die Endothelin-Achse – einen wichtigen „Mitspieler“, der für die Entstehung von Tumoren von hoher Bedeutung ist. Der Einsatz der mikroRNA zeigte Wirkung: So hemmte er, wie das Team unter Leitung von Klinikdirektor Prof. Ludwig Kiesel feststellte, nicht nur das Wachstum der Brustkrebszellen unter Laborbedingungen, sondern auch die Bildung von Blutgefäßen, die Tumorzellen mit Nährstoffen versorgen und die Metastasierung fördern. Derart wurden die Zellen empfindlicher gegenüber einer Chemotherapie.

Laborleiter Prof. Martin Götte zeigt sich zufrieden über diesen Forschungserfolg und resümiert: „Die Daten zeigen, dass die Entwicklung und der Einsatz von mikroRNA-ähnlichen Medikamenten in Zukunft einen lohnenswerten therapeutischen Ansatz darstellen können.“ Für 2021 bereitet der Wissenschaftler mit seinen Kollegen eine Publikation der Forschungsarbeit vor.

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