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Eckart von Hirschhausen und Manfred Spitzer als prominente Redner: Tagung zur bestmöglichen (Aus-)Bildung künftiger Ärztinnen und Ärzte

„Wieviel Persönlichkeit braucht die Medizin?“ lautet das Thema der Grundsatzrede, mit der Eckart von Hirschhausen als Keynote-speaker die GMA-Tagung 2017 eröffnet (Foto: Paul Ripke)

Was lässt sich auf Röntgenaufnahmen und anderen medizinischen Bildern erkennen? Für Dozenten wie Dr. Anna Schober - hier in einem Anatomie-Kurs – geht es täglich neu darum, Wissen optimal an die Studierenden weiterzugeben (Foto: FZ)

Ein wissenschaftlicher Beirat der Uni Münster - hier ein Gruppenfoto - hat das Expertentreffen rund zwei Jahre lang vorbereitet (Foto: IfAS)

Münster (mfm / ls) – Wenig Zeit, aber viel Interesse: Dr. Eckart von Hirschhausen liegt die Ausbildung kommender Mediziner-Generationen am Herzen. Daher hält selbst ein Abendtermin am selben Tag den Mediziner, Wissenschaftsjournalisten und Entertainer nicht davon ab, die gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises für die Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) in Münster zu eröffnen. Vier Tage lang, vom 20. bis 23. September, wird die Medizinische Fakultät der Universität Münster Gastgeberin für rund 650 Ausbildungsforscher sein, die sich unter dem Motto „AusBildung verwirklichen“ mit Fragen der (Aus-)Bildung junger Studierender zu kompetenten Ärztinnen und Ärzten von Morgen befassen.

„Der Vortrag Dr. von Hirschhausens trägt den Titel ‚Wieviel Persönlichkeit braucht die Medizin? Junge Ärzte zwischen Einbildung und Ausbildung‘ und bringt damit ein zentrales Thema der derzeitigen Diskussion auf den Punkt“, sagt Studiendekan Dr. Bernhard Marschall, der mit seinem Team vom Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten die Veranstaltung fast zwei Jahre lang konzipiert und vorbereitet hat. Neben von Hirschhausen, der seine Ausführungen als „Außenansichten eines Insiders“ - so der Untertitel - verstanden wissen will, konnte Marschall weitere Prominenz für die Tagung gewinnen. Beispielsweise tritt mit Prof. Manfred Spitzer ein Psychiater und Neurowissenschaftler ans Rednerpult, dessen Bücher zur „Digitalen Demenz“ und zur Internetsucht Bestseller sind. Sein Vortrag dreht sich ganz speziell um das Lehren aus neurobiologischer Sicht und wird den anwesenden Ausbildungsexperten Einblicke in ein gänzlich neues Forschungskapitel des Wissenschaftlers eröffnen.

Als Vortragender der breiten Öffentlichkeit weniger bekannt, aber mit seinem Thema hoch brisant, wird Tom Rutert-Klein, Abteilungsleiter im Gesundheitsministerium für Rheinland-Pfalz und als solcher Mitglied der Bund-Länder-Kommission zur Erarbeitung des Masterplans „Medizinstudium 2020“ die Ziele, Zeitpläne und Verantwortlichkeiten dieses Projektes der Bundesregierung erläutern. Im  Anschluss wird Fachgesellschaft hierüber unter anderem mit dem Präsidenten der Ärztekammer Westfalen-Lippe, dem Vorsitzenden der GMA und einer Vertreterin der Bundesvereinigung der Medizinstudierenden Deutschlands diskutieren.

Hauptsächlich dreht es sich bei der vom Universitätsklinikum Münster unterstützten Tagung um die Präsentation neuester Erkenntnisse zu den Themen Aus- und Weiterbildung in den Studiengängen der Medizin, Zahnmedizin und Tiermedizin sowie in anderen Gesundheitsberufen. Über 400 wissenschaftliche Beiträge aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden für die Tagung eingereicht, die damit als die größte und wichtigste Veranstaltung dieser Art im deutschsprachigen Raum gelten kann. Konzeptionell haben Organisatoren aus Münster gezielt auf den Gedankenaustausch unter den Teilnehmern gesetzt, hierfür tradierte Formate wissenschaftlicher Kongresse weiterentwickelt und sogar neue geschaffen. So finden die üblichen Posterpräsentationen in einem innovativen digitalen Layout statt und der Tagungsband kommt als App zu den Lesern. Projekte, die noch vor der Überführung in ein Forschungsprogramm stehen, können erstmals in der „diskutierBAR“ vorgestellt werden. Die einzelnen Programmpunkte der Tagung sind so angeordnet, dass den wissenschaftlichen Sessions jeweils die Sitzung des thematisch zuständigen GMA-Ausschusses folgt. So sollen neue wissenschaftliche Erkenntnisse frühzeitig und eng mit der Praxis verknüpft werden.

Klar, dass auch eine Fachtagung der Medizin nicht ohne Münsters beliebtesten „Mediziner“ auskommen kann, auch wenn Prof. Dr. Dr. Karl-Friedrich Boerne ein Phantasieprodukt von Drehbuchautoren ist: Der Gesellschaftsabend am Donnerstag steht ganz unter dem Motto „Tatort Münster“ und wird die Teilnehmer auf den Spuren eines nicht alltäglichen „Falles“ in den münsterschen Zoo (ent-)führen. Auch hier sind Kontakte und interessante Gespräche unter möglichst vielen Teilnehmern das erklärte Ziel des Organisationsteams.

Die Tagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung findet jährlich in wechselnden Orten in Deutschland, Österreich oder der Schweiz statt. In Münster kooperiert die GMA mit dem Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin. Das nächste Treffen wird 2018 in Wien stattfinden.

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