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Mit Engagement mehr bewegen: Care-for-Rare-Science-Award 2016 geht an münsterschen Universitätsmediziner Prof. Heymut Omran

Die beiden Preisträger Königin Silvia von Schweden und Prof. Heymut Omran mit Herzog Franz von Bayern (l.) und Landesbischof Bedford-Strohm (Foto: pro.movere / Robert Gongoll)

Prof. Heymut Omran bei seiner Dankesrede (Foto: pro.movere / Robert Gongoll)

München/Münster – Wissenschaftlicher Ritterschlag in Anwesenheit einer Königin: Die Care-for-Rare-Foundation und die Werner-Reichenberger-Stiftung haben mit ihrer gemeinsamen Initiative „pro.movere – mehr bewegen“ erneut zu gesellschaftlichem Engagement aufgerufen und zwei hoch dotierte Preise verliehen. In Anwesenheit von 140 Festgästen erhielt am gestrigen Donnerstag [24.11.2016] Königin Silvia von Schweden den Bayerischen Stifterpreis für ihr Engagement zugunsten notleidender Kinder. Der Care-for-Rare-Science-Award ging an Prof. Heymut Omran von der Universität Münster für seine Forschungen zu seltenen kindlichen Lungenerkrankungen.
Die festliche Abendveranstaltung im Schloss Nymphenburg stand ganz im Zeichen der jungen Generation. „Die Sorge um Kinder darf nicht nur staatlicher Fürsorge überlassen bleiben; jeder einzelne Mensch ist aufgerufen, sich für Kinderrechte und eine gute Zukunft unserer Kinder einzusetzen“, heißt es in einer Pressemitteilung der ausrichtenden Institutionen. Mit ihren Auszeichnungen wollen diese beispielhaftes Engagement in der Gesellschaft würdigen und zugleich Stifter mit Ärzten und Wissenschaftlern in Verbindung bringen: „Philanthropie und Mäzenatentum gewinnen für unsere Gesellschaft an Bedeutung. Darauf soll die Initiative ‚pro.movere – für München, Bayern und die Welt‘ hinweisen“.
Der Preisträger des mit 50.000 Euro dotierten Care-for-Rare-Science-Awards 2016, Prof. Heymut Omran, leitet die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Münster. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Erforschung der Primäre Ciliären Dyskinesie (PCD). Dieser seltenen, angeborenen Erkrankung der Atemwege liegen verschiedene Gendefekte zugrunde. Kinder mit PCD leiden von Geburt an an wiederkehrenden Infekten, die zu dauerhafter Schädigung der Lungenfunktion führen.
Noch ist die Erkrankung, die bei etwa einem von 20.000 Neugeborenen auftritt, recht unbekannt und wird meist erst spät diagnostiziert. In ihrem aktuellen Forschungsprojekt richten Omran und sein Team das Augenmerk daher zunächst auf eine Verbesserung der Diagnostik: Je früher PCD diagnostiziert wird, desto besser können Therapiemaßnahmen greifen und gravierenden Lungenschädigungen vorbeugen. Die Laudatio auf den münsterschen Wissenschaftler hielt Prof. Josef Penninger vom Institut für Molekulare Biotechnologie in Wien.
Für ihren Einsatz zugunsten von Kindern in Not erhielt in derselben Veranstaltung Königin Silvia von Schweden den Bayerischen Stifterpreis der Werner-Reichenberger-Stiftung. Die World-Childhood-Foundation der gebürtigen Heidelbergerin kümmert sich seit 1999 um Kinder in aller Welt, die an Ausbeutung, Missbrauch und Ausgrenzung leiden. Prof. Heinrich Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, hob in seiner Laudatio hervor, dass Königin Silvia beherzt die Würde ihres Amtes in den Dienst entrechteter Kinder stelle, weit über die Grenzen Schwedens hinaus. Ihre Stiftung habe bereits über 100 Projekte in 17 Ländern durchgeführt.
Über pro.movere

Pro.movere – mehr bewegen: Unter diesem Motto haben die Werner-Reichenberger-Stiftung und die Care-for-Rare-Foundation den Bayerischen Stifterpreis und den Care-for-Rare-Science-Award ins Leben gerufen. Die Stiftungen wollen damit deutlich machen, dass die Gesellschaft in entscheidender Weise vom Engagement einzelner Persönlichkeiten geprägt und gestaltet werden kann.
Der mit 25.000 Euro dotierte Bayerische Stifterpreis zeichnet Persönlichkeiten aus, die mit ihrer Stiftung oder ihrem gemeinnützigen Projekt ein wegweisendes Zeichen für gesellschaftliches Engagement gesetzt haben, insbesondere mit Blick auf die Gesundheit und Lebensbedingungen nachfolgender Generationen. Der Care-for-Rare-Science-Award soll wissenschaftliche Ideen fördern und Forscher dabei unterstützen, ein Projekt zu seltenen Erkrankungen zu initiieren. Der Award wird seit 2013 jährlich verliehen; das Preisgeld stellt die Werner-Reichenberger-Stiftung zur Verfügung.

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