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Auch von der Medizin genutzt: Chemiker nehmen neues hochempfindliches Massenspektrometer in Betrieb
Münster (upm) - Lebensmittelchemiker der Universität Münster freuen sich über ein neues Großgerät, das mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) angeschafft wurde. Mit dem jetzt in Betrieb genommenen hochempfindlichen Massenspektrometer können sie Spuren bestimmter Substanzen nachweisen, beispielsweise Schadstoffe in Nahrungsmitteln. Das Gerät wird künftig auch von anderen Arbeitsgruppen genutzt, so in der Medizin. Seine Besonderheit: Es kann mehr als zehnfach geringer konzentrierte Substanzspuren nachweisen als das alte Massenspektrometer. Damit können die Wissenschaftler ganz neue Projekte angehen.
Der Nachweis von Rückständen ist für Lebensmittelchemiker Routine. "Wir wollen aber wegkommen davon, nur die Lebensmittel zu untersuchen. Wir wollen hin zum Menschen", erklärt Lebensmittelchemiker Prof. Dr. Hans-Ulrich Humpf ein Projekt, das dank des neuen Geräts umgesetzt werden soll. Und zwar wollen die Wissenschaftler ausloten, inwieweit man zum Beispiel anhand von Blut- und Urinproben nachweisen kann, wie viele Schadstoffe tatsächlich im Körper ankommen. Künftig, so die Vision der Forscher, könnte beispielsweise mit einer Blutuntersuchung beim Hausarzt geprüft werden, in welchen Mengen die Menschen bestimmte Substanzen aufgenommen haben.
"Die Risikobewertung auf der Basis von Grenzwerten für Nahrungsmittel hat den Haken, dass man nicht weiß, wie viel von den einzelnen Personen aufgenommen wird. Denn die Menschen haben ein extrem unterschiedliches Ernährungsverhalten. Jemand, der sehr viel Obst isst, nimmt unter Umständen mehr Pestizidrückstände auf als der Durchschnitt der Bevölkerung", so Hans-Ulrich Humpf. Lebensmittelchemiker Dr. Benedikt Cramer gibt ein anderes Beispiel: "Aus einem Sack Kaffeebohnen können Sie Proben nehmen und schauen, wie viel Schimmelpilzgifte durchschnittlich vorhanden sind. Nehmen wir an, die Werte sind völlig im Rahmen – trotzdem kann eine Person einfach Pech haben, und einige der wenigen verschimmelten Bohnen landen zufällig in ihrer Tasse."
Allerdings geht es nicht nur um den Nachweis unerwünschter Rückstände, wie Hans-Ulrich Humpf erklärt. "Wir könnten auch Hilfestellungen für eine gesunde Ernährung bieten. Der Arzt könnte beispielsweise aus den Analyseergebnissen erkennen, ob sein Patient tatsächlich ausreichend Obst und Gemüse isst. Das wird empfohlen, weil sich die darin enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe positiv auf den Gesundheitszustand auswirken."
Die Kosten für das Massenspektrometer von rund 480.000 Euro trägt zur Hälfte die DFG, zu 40 Prozent das Land Nordrhein-Westfalen und zu zehn Prozent die Universität Münster.
Der Nachweis von Rückständen ist für Lebensmittelchemiker Routine. "Wir wollen aber wegkommen davon, nur die Lebensmittel zu untersuchen. Wir wollen hin zum Menschen", erklärt Lebensmittelchemiker Prof. Dr. Hans-Ulrich Humpf ein Projekt, das dank des neuen Geräts umgesetzt werden soll. Und zwar wollen die Wissenschaftler ausloten, inwieweit man zum Beispiel anhand von Blut- und Urinproben nachweisen kann, wie viele Schadstoffe tatsächlich im Körper ankommen. Künftig, so die Vision der Forscher, könnte beispielsweise mit einer Blutuntersuchung beim Hausarzt geprüft werden, in welchen Mengen die Menschen bestimmte Substanzen aufgenommen haben.
"Die Risikobewertung auf der Basis von Grenzwerten für Nahrungsmittel hat den Haken, dass man nicht weiß, wie viel von den einzelnen Personen aufgenommen wird. Denn die Menschen haben ein extrem unterschiedliches Ernährungsverhalten. Jemand, der sehr viel Obst isst, nimmt unter Umständen mehr Pestizidrückstände auf als der Durchschnitt der Bevölkerung", so Hans-Ulrich Humpf. Lebensmittelchemiker Dr. Benedikt Cramer gibt ein anderes Beispiel: "Aus einem Sack Kaffeebohnen können Sie Proben nehmen und schauen, wie viel Schimmelpilzgifte durchschnittlich vorhanden sind. Nehmen wir an, die Werte sind völlig im Rahmen – trotzdem kann eine Person einfach Pech haben, und einige der wenigen verschimmelten Bohnen landen zufällig in ihrer Tasse."
Allerdings geht es nicht nur um den Nachweis unerwünschter Rückstände, wie Hans-Ulrich Humpf erklärt. "Wir könnten auch Hilfestellungen für eine gesunde Ernährung bieten. Der Arzt könnte beispielsweise aus den Analyseergebnissen erkennen, ob sein Patient tatsächlich ausreichend Obst und Gemüse isst. Das wird empfohlen, weil sich die darin enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe positiv auf den Gesundheitszustand auswirken."
Die Kosten für das Massenspektrometer von rund 480.000 Euro trägt zur Hälfte die DFG, zu 40 Prozent das Land Nordrhein-Westfalen und zu zehn Prozent die Universität Münster.