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Entwicklung innovativer MALDI-Bildgebung: neues Kooperationsprojekt der Unis Münster und Maastricht

Bei der Eröffnung des M4I (nähere Infos zum Bild siehe unten unter dem Text)

Münster (mfm/mk) – Schon seit mehreren Jahren arbeiten Forscher der Universität Münster (WWU) erfolgreich mit  Kollegen der Universität Maastricht zusammen. Diese Kooperation ist nun um ein innovatives Projekt an der Medizinischen Fakultät erweitert worden: Im Mittelpunkt steht die Entwicklung und Nutzung der Bildgebenden MALDI-Massenspektrometrie für die biomedizinische Forschung. Mit dieser neuartigen Technologie können molekulare Bestandteile von Zellen und Geweben im Mikrometermaßstab detektiert und sichtbar gemacht werden. Am Institut für Hygiene der WWU wird die Methode seit einigen Jahren intensiv entwickelt und verstärkt in die medizinische Nutzung überführt – nun kooperieren die Wissenschaftler um Prof. Klaus Dreisewerd, der die betreffende münstersche Arbeitsgruppe leitet, mit dem neugegründeten MultiModal Molecular Imaging Institute (M4I) der Universität Maastricht. Ziel des Projekts ist es, neue methodische Verfahren für die Bildgebende Massenspektrometrie zu entwickeln, den Einsatz neuer Lasersysteme zu erproben und so einen wichtigen Beitrag zur Optimierung dieser Zukunftstechnologie zu leisten.
Zu diesem Zweck arbeitet Assistenzprofessor Shane Ellis, der am M4I tätig ist, zurzeit als Gastforscher am Institut für Hygiene. Sowohl er wie M4I-Co-Direktor Prof. Ron Heeren kooperierten bereits an ihrer vorherigen Wirkungsstätte, dem AMOLF-Institut in Amsterdam, eng mit den Münsteranern. „Durch das neue M4I-Institut in Maastricht wird unsere Zusammenarbeit vereinfacht und gleichzeitig vertieft“, freut sich Prof. Dreisewerd. „Mit ihrer Fähigkeit, kleinste Bestandteile von Zellen und Gewebe sichtbar machen zu können, hat die Bildgebende Massenspektrometrie nämlich ein enormes klinisches Potential.“ So lassen sich damit gleichzeitig hunderte verschiedener Biomoleküle in Gewebeschnitten nachweisen. „Das ist eine kleine Revolution. Wir erhoffen uns, dass mit der Methode in Zukunft die Rezeptoren von Infektionserregern und ihren Virulenzfaktoren deutlich präziser identifiziert, lokalisiert und charakterisiert werden können“, berichtet Dreisewerd. Darüber hinaus könne die Technologie auch in vielen Bereichen der allgemeinen medizinisch-biochemischen Forschung eingesetzt werden.
Die in wissenschaftlicher Hinsicht äußerst vielversprechende Zusammenarbeit des M4I mit dem Institut für Hygiene bedeutet gleichzeitig auch einen weiteren Ausbau der Kooperation zwischen den Standorten Maastricht und Münster. So ist die Rektorin der WWU, Prof. Ursula Nelles, Mitglied im Maastrichter Hochschulrat – bei der feierlichen Einweihung des M4I in dieser Woche wurde sie durch den Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Wilhelm Schmitz, und Prof. Helge Karch vertreten.
Das M4I mit seinen beiden Forschungsbereichen Nanoscopy und Imaging Mass Spectrometry unter der Leitung von Prof. Peter Peters bzw. Prof. Ron Heeren hat in den Niederlanden enormen Rückenwind; die Provinz Limburg fördert es mit Millionenbeträgen. Des Weiteren wird die Zusammenarbeit der Wissenschaftler von der EU unterstützt „Wir erhoffen uns von den geplanten Experimenten wichtige Impulse für neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Bildgebenden Massenspektrometrie“, zeigt sich Prof. Klaus Dreisewerd optimistisch.

Bild 1:
Das Foto zeigt v.l.n.r. Prof. Martin Paul, Präsident der Universität Maastricht, Prof. Wilhelm Schmitz, Dekan der Medizinischen Fakultät Münster, Prof. Ron Heeren, Co-Direktor des Maastricht MultiModal Imaging Institute, Prof. Helge Karch, Direktor des Instituts für Hygiene Münster, Prof. Peter Peters, Co-Direktor des Maastricht MultiModal Imaging Institute, Prof. Albert Scherpbier, Dekan der Medizinischen Fakultät Maastricht bei der feierlichen Eröffnung des M4I in Maastricht (Foto: Universität Maastricht / Harry Heuts)

Bild 2 (zum Öffnen hier klicken):
Ass.-Prof. Shane Ellis aus Maastricht (Mitte) zusammen mit den beiden Gastgebern Prof. Klaus Dreisewerd (l.) und Dr. Jens Soltwisch im Institut für Hygiene vor einem Bildgebenden MALDI-Massenspektrometer (Foto: privat)

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