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Arbeitsbeginn bei Track-AF: Landesregierung fördert Studie zur Erforschung von Schlaganfällen mit 300.000 Euro

Die Track-AF-Projektgruppe beim Auftakttreffen in Münster (v.l.n.r.): A. Hirtz (Apoplex), D. Schulte to Bühne, PD Dr. R. Dittrich, Prof. L. Eckardt, Dr. F. Reinke, Dr. S. Kochhäuser, PD Dr. Th. Duning und L. Bierbaum (Medtronic) (Foto: FZ/Deiters)

Münster (mfm/mk) – Erleiden Patienten einen Schlaganfall, sind häufig verschleppte Blutgerinnsel die Ursache. Diese resultieren aus arteriosklerotischen Gefäßveränderungen oder sind Folge von Herzrhythmusstörungen. Letztere sind aber mit der üblichen Diagnostik nicht immer erkennbar und daher schwer zu behandeln. Diesen Aspekt will ein Forschungsverbund an der Medizinischen Fakultät der Universität Münster mit einer neuen Studie nun genauer untersuchen und bekommt dafür vom Land Nordrhein-Westfalen eine Förderung von rund 300.000 Euro.
Dabei werden die Forscher aus der Klinik für Allgemeine Neurologie und der Abteilung für Rhythmologie des Universitätsklinikums Münster zwei Methoden zur besseren Erkennung von Herzrhythmusstörungen testen. 150 Patienten, die einen Schlaganfall ungeklärter Ursache erlitten haben, bekommen einen internen Ereignisrecorder implantiert, der eine kontinuierliche Überwachung des Herzrhythmus‘ ermöglicht. Zusätzlich erfolgen spezielle, software-basierte Rhythmusanalysen von Überwachungsmonitoren. „Die getesteten Methoden werden dann mit üblichen, bereits etablierten Methoden verglichen“, berichtet Priv.-Doz. Dr. med. Ralf Dittrich, der in der Klinik für Allgemeine Neurologie tätig ist und das Projekt koordiniert.
Die Studie ist auf zwei Jahre ausgelegt; die ersten Patienten werden bereits untersucht. „Unsere Probanden sind meist zwischen 40 und 70 Jahre alt und sind motiviert, an der Studie teilzunehmen, weil die Herzrhythmusstörungen oft asymptomatisch, und dadurch schwer zu diagnostizieren sind“, schildert Dittrich das Vorgehen der Forscher. Gemeinsam mit ihm arbeiten weitere münstersche Uni-Mediziner an der Studie, darunter Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Duning von der Klinik für Allgemeine Neurologie und Prof. Dr. med. Lars Eckardt, Dr. Florian Reinke sowie Dr. Simon Kochhäuser aus der Abteilung für Rhythmologie.
„Das Besondere an unserer Studie ist, dass diese in einem Verbund erarbeitet wird“, berichtet Dittrich. „Neben der Mitwirkung vieler Forscher erhalten wir außerdem Unterstützung durch das Land NRW und die Firmen Apoplex Medical Technologies GmbH sowie Medtronic GmbH, die die benötigte Technologie zur Verfügung stellen.“ Das Ziel der Studie ist es, Herzrhythmusstörungen besser zu erkennen und dadurch auch Schlaganfälle bislang unbekannter Ursache diagnostizieren und bestmöglich behandeln zu können. Die Wissenschaftler hoffen bei etwa einem Fünftel der teilnehmenden Patienten auf konkrete Erkenntnisse und eine bessere Behandlung der Schlaganfallursache.

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