Mesenchymale Stammzellen als Therapiestrategie bei ANCA-assoziierter Vaskulitis
Projektleiter
Prof. Dr. med. Peter Lamprecht (PI)
Prof. Dr. med. Udo Schumacher (Co-PI)
Weitere Partner
Prof. Dr. med. Thomas Pap, (PI)
Joanna Sherwood, PhD, (Co-PI)
Dr. med. univ. Adelheid Korb-Pap, (Co-PI)
Prof. Dr. med. Thomas Kamradt, (PI)
Zusammenfassung
Die Transplantation mesenchymaler Stammzellen (MSZ) ist bei verschiedenen Autoimmuner-krankungen erfolgreich angewendet worden, jedoch nicht bei der Granulomatose mit Polyan-giitis (GPA), der häufigsten Entität der mit Anti-Neutrophilen zytoplasmatischen Autoantikör-pern (ANCA)-assoziierten Vaskulitiden. Die GPA ist durch eine systemische nekrotisierende Autoimmunvaskulitis und eine hauptsächlich die Atemwege betreffende, chronisch persistie-rende granulomatöse Entzündung gekennzeichnet. Während die Nekroinflammation, ein Nek-rose- und Zytokin-vermittelter autoamplifikatorischer Prozess, eine zentrale Rolle beim Tole-ranzverlust gegenüber dem Autoantigen PR3 spielt, perpetuiert die Fibroblasten-vermittelte Gewebezerstörung die chronische Entzündung und Nekrose bei der GPA. Unserer Hypothe-se zufolge wirkt die MSZ Transplantation der Fibroblasten-vermittelten Gewebezerstörung und Nekroinflammation entgegen. Um den Effekt vom MSZ auf die Nekroinflammation und Fibroblasten-vermittelte Gewebezerstörung bei der GPA zu untersuchen, wird die MSZ-induzierte Modulation entzündlicher und destruktiver Eigenschaften von Fibroblasten und der Effekt von MSZ auf den regulierten Zelltod von Neutrophilen in vivo in einem von uns etablier-ten Xenograft Mausmodell unter Verwendung von humanem Knorpel und nasaler Mukosa analysiert und ex vivo in Kokultur-Systemen. Die in vitro-Kapazität von aus dem Kochenmark und Fettgewebe entnommenen MSZ auf die proinflammatorische Polarisation von Makropha-gen nach Phagozytose apoptotischer Neutrophiler oder PR3-transfizierte Ratten-Basophile Leukämie (RBL)-Zellen wird analysiert. Außerdem untersuchen wir die zelluläre Zusammen-setzung im Transplantat in Abhängigkeit der verwendeten MSZ-Quelle (Knochenmark vs. Fettgewebe). Hierzu wird mit Hilfe von murinen eGFP-markierten MSZ die Migration von MSZ im Transplantat verfolgt. MSZ aus dem Knochenmark und Fettgewebe werden verwendet, um den Einfluss auf die Zusammensetzung des entzündlichen Infiltrates zu analysieren und zu bestimmen, welche der beiden MSZ Quellen der anderen überlegen ist. Die in diesen Experi-menten generierten Gewebe werden von Thomas Pap und Thomas Kamradt mitgenutzt, um epigenetische Aspekte und die zelluläre Zusammensetzung des entzündlichen Infiltrates unter MSZ-Einfluss weiter zu analysieren. Unser Projekt erforscht grundlegende Aspekte von MSZ-induzierten immunmodulatorischen Effekten auf die chronische Entzündung und Fibroblasten-vermittelte Gewebezerstörung. Diese Aspekte sind sowohl für die GPA als auch andere Auto-immunerkrankungen relevant.