Fachtag AKF: Mütter_gesundheit gendersensibel

Quelle: Arbeitskreis für Frauengesundheit

Der gesellschaftliche Blick auf Mütter changiert zwischen Idealisierung und Abwertung und die Belastungen, denen Mütter ausgesetzt sind, sind hoch, komplex und multifaktoriell. Erschöpfung, Burnout, Depressionen, aber auch Angsterkrankungen gehören neben Erkrankungen des Skelettsystems, Migräne und Kopfschmerzsyndromen zu den häufigsten Diagnosen, die im Zusammenhang einer medizinischen Vorsorge und Rehabilitationsmaßnahme in einer der Kliniken des Müttergenesungswerks gestellt werden. Die komplexen Gesundheitsstörungen, denen Frauen in Familienverantwortung ausgesetzt sind, müssen im Zusammenhang mit den überhöhten und sich teilweise widersprechenden gesellschaftlichen Erwartungen und Anforderungen und auf dem Fundament tradierter Rollen verstanden werden. Diese werden von den Müttern häufig internalisiert, was dazu führt, dass viele Mütter mit Versagensängsten und Schuldgefühlen reagieren, wenn sie die Anforderungen nicht erfüllen. So entsteht ein Erschöpfungskreislauf, dem kaum zu entkommen ist. Dabei hat jede Mutter Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft“, so heißt es im Artikel 6, Absatz 4 des Grundgesetzes. Doch die Praxis zeigt das Gegenteil: Fehlenden Gleichstellung und die ungleiche Verteilung unbezahlter Care-Arbeit führt dazu, dass es überwiegend die Mütter sind, die sich um ihre Angehörigen kümmern und so das Fundament für eine sich entwickelnde und zukunftsorientierte Gesellschaft darstellen.
Es wird Zeit, sich der Gesundheit von Müttern zuzuwenden und diese als Gradmesser für eine gelingende Gesellschaft zu verstehen, die von Wertschätzung, Gleichberechtigung und Diversität geprägt ist.
Der Fachtag setzt sich das Ziel zusammen mit Expert*innen aus Psychotherapie, Medizin und Gesellschaft
• das Gesundheitsrisiko durch Mutterschaft (Erschöpfungs- und Stresssyndrom) in das öffentliche Bewusstsein zu holen.
• Die multifaktoriellen Ursachen, insbesondere beruhend auf fehlender Gleichstellung zu analysieren und die notwendigen Maßnahmen zu diskutieren.
• Ein historisch kulturelles Verständnis für das Entstehen der gesellschaftlichen und innerpsychischen Problematiken rund um Mutterschaft zu vermitteln und Lösungsansätze aufzuzeigen.

 

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Arbeitskreises Frauengesundheit.


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