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Tanzen für das „Deutschlandstipendium“: Zwei Mediziner an den Mischpulten der „Night of the Profs“

Es wird voll werden bei der „Night of the Profs“ - nicht nur hinter den Mischpulten, die die Hochschullehrer bedienen. Ganz links auf dem Bild: Dr. Helmut Ahrens, Leiter der LIMETTE. Der andere Mediziner im Bunde, Prof. Moritz Wildgruber, war beim Fototermin verhindert (Foto: WWU / P. Lessmann)

Münster (mfm/lt) – Dreizehn muss keine Unglückszahl sein: Auf genau soviele Durchläufe bringt es eine Veranstaltungsreihe, die am 7. November wieder an den Start geht: An diesem Tag heißt es in Münster erneut „Dein Prof ist dein DJ“, denn die „Night of the Profs“ steht bevor. 23 Professoren, Doktoren und Dozenten der Westfälischen Wilhelms-Universität und der FH Münster legen in sieben Clubs auf dem Kulturgelände Hawerkamp in Münster auf. Erwartet werden ungefähr 5.000 Besucher – so viele wie noch nie. Mit dabei: Moritz Wildgruber, Professor für Translationale Radiologie und bildgebende Verfahren an der Universität und Uniklinik Münster. Der Mediziner ist ein „Wiederholungstäter“: Zum zweiten Mal übernimmt er ein DJ-Pult bei der „Night of the Profs“. Ab 23.00 Uhr wird er im Club Favela auflegen.

Wer sich an den Mischpulten austoben darf, entscheiden die Studenten. Dass er ein zweites Mal gewählt worden ist, sieht Prof. Wildgruber als Kompliment. „Offensichtlich war die Party letztes Jahr nicht so schlecht“, sagt er schmunzelnd. Eine Neuerung gibt es dennoch: Anstatt die Feierlustigen allein zu „bespaßen“, tritt Prof. Wildgruber dieses Jahr in einem Dreiergespann auf, zusammen mit dem Orthopäden Dr. Helmut Ahrens, dem Leiter der LIMETTE, und mit Prof. Uwe Karst vom Lehrstuhl für Analytische Chemie. Die Mitstreiter sind bei der „Night of the Profs“ schon reichlich bekannt: Beide waren je fünf Mal bei der Veranstaltung im schweißtreibenden Einsatz.

Was die Gelegenheits-DJs für den Job qualifiziert? „Gar nichts. Aber wir geben trotzdem unser Bestes“, stapelt Wildgruber tief. Da man sich als DJ immer an den Gästen orientieren solle, könne die Performance auch spontan angepasst werden. Wünsche der Studierenden seien bereits im Vorhinein einbezogen worden. Auch deshalb sei die vorgesehene Playlist ein bunter Mix von Reggae über Rock bis hin zur Popmusik. Zwar lausche das Auditorium auch gerne der Klassik, „Klavierkonzerte wird es bei der ‚Night of the Profs‘ allerdings nicht geben“. Sollte trotz aller Flexibilität die Tanzfläche leer bleiben, hat Prof. Wildgruber noch eine Lösung: „Zur Not tanzen wir halt selber. Als Mediziner muss man schließlich immer einen Notfallplan haben“.

Sieht Wildgruber Parallelen zwischen Musik und Medizin, zwei Feldern, die auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun haben? Musik verbinde man als erstes mit Ruhe und Entspannung, während Medizin für Ärzte hohe Konzentration und auch Stress bedeuteten, sagt der Professor. Das Bindeglied zwischen den beiden Welten? „Präzision. Beobachten Sie doch einen Dirigenten bei der Arbeit und vergleichen Sie das mit der Arbeit eines Chirurgen“. Gleichzeitig sei es auch für einen Mediziner spannend zu beobachten, welche Wirkung Musik auf Menschen habe. Es sei wissenschaftlich belegt, dass Musik beispielsweise die Ausschüttung wichtiger Botenstoffe ins Blut erheblich beeinflussen könne. „Wenn man schwerkranken Patienten, die im künstlichen Koma liegen, Klavierkonzerte von Mozart vorspielt, werden diese schneller gesund, brauchen weniger Schmerzmittel und Narkosemedikamente“, so Wildgruber.

Die Stimmung im Club Favela dürfte – auch dank Wildgruber – das Gegenteil der einer Intensivstation sein. Das Feiern dient zudem noch einem guten Zweck: Die Professoren spenden ihre Gagen für das „Deutschlandstipendium“, das besonders leistungsstarke und engagierte Studierende mit 300 Euro monatlich unterstützt.

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