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„Beeindruckt“ vom Forschungsstandort Münster: Sara Wickström ist neue Direktorin am MPI für molekulare Biomedizin

Sara Wickström ist die neue Direktorin am Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin (Foto: MPI für Biologie des Alterns)

Münster (mpi/jmk) - Prof. Sara Wickström ist neue Direktorin am Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin in Münster. Anfang November 2021 hat die Finnin das Amt der Direktorin im Nebenamt übernommen und wird es ab April 2022 hauptamtlich ausüben. Wickström tritt die Nachfolge von Prof. Hans R. Schöler an, der mit einer Emeritus-Gruppe weiter an dem mit der WWU Münster eng kooperierenden Institut tätig bleibt.

Sara Wickström leitet am Max-Planck-Institut (MPI) für molekulare Biomedizin die neue Abteilung „Zell- und Gewebedynamik“. Diese beschäftigt sich mit der Frage, wie Gewebestammzellen mit einander und mit ihrer Mikroumgebung kommunizieren, so dass durch koordinierte Zellteilungen, Zellbewegungen und Differenzierungsvorgänge spezifische Gewebestrukturen entstehen können. Die Forschung liefert einerseits Erkenntnisse, wie Gewebe ein gesamtes Leben lang gesund bleiben kann, andererseits gibt sie Hinweise auf therapeutische Möglichkeiten zur Krebsbekämpfung.

Im April 2022 wird Wickström mit einer Forschungsgruppenleiterin und einem vierköpfigen Team von Helsinki nach Münster umziehen. Die Direktorin in spe war allerdings schon früher für die Max-Planck-Gesellschaft tätig: Von 2005 bis 2010 war sie Postdoktorandin am MPI für Biochemie in Martinsried, anschließend leitete sie zehn Jahre lang eine Forschungsgruppe am MPI für Biologie des Alterns in Köln.

Begonnen hat die Finnin ihre Laufbahn an der Universität Helsinki. Nach dem Medizinstudium absolvierte sie dort ein MD/PhD-Programm, das 2001 in den Titel „Medical Doctor“ und 2004 in eine Doktorarbeit mündete. Nach ihrer Zeit in Martinsried und Köln zog es Wickström beruflich zurück in ihre Heimat. Zuletzt leitete sie als Professorin das Laboratorium „Cell and Developmental Biology“ an der Medizinischen Fakultät der Uni Helsinki.

„Ich freue mich auf eine Atmosphäre des spannenden und lebendigen wissenschaftlichen Austauschs innerhalb des Instituts als fruchtbaren Boden für neue Ideen sowie auf die Möglichkeit, ambitionierte, kreative Wissenschaft zu betreiben, die durch die Max-Planck-Gesellschaft ermöglicht wird“, sagt Wickström zu ihrem Wechsel. Ihre Forschungsinteressen passen hervorragend zu den dortigen Forschungsthemen: „Wie die Abteilung von Ralf Adams sind wir sehr an den grundlegenden Prinzipien der Gestaltbildung lebender Strukturen interessiert. In gemeinsamen Projekten können wir noch besser untersuchen, wie funktionelle Organe durch bidirektionale Rückkopplung und Überschneidungen zwischen Gewebestruktur und Funktion entstehen.“

Auf der Ebene der Moleküle und molekularen Komplexe sind Wickström und ihr Team besonders an der Zelladhäsion interessiert, dem Kerninteresse der Abteilung von Dietmar Vestweber: „Wenn wir in Zusammenarbeit Epithel und Endothelien vergleichen, können wir verstehen, wie Kontakte zwischen Zellen mechanische und chemische Signale integrieren, so auch in Krankheit.“ Wickströms Forschungsgebiet hat auch Gemeinsamkeiten mit den Forschungsgruppen, die Materialeigenschaften von Gewebe und die Auswirkungen der Gewebemechanik auf das Zellschicksal sowie die Regulierung des Zellschicksals untersuchen.

Zu ihrem neuen Forschungsstandort sagt Wickström: „Ich war schon immer beeindruckt von der hohen Qualität der Wissenschaft in Münster sowie von der freundlichen und offenen Atmosphäre, und ich freue mich darauf, Teil dieser Gemeinschaft zu werden.“

Prof. Hans Schöler an wird weiterhin als Emeritus am MPI tätig sein und eine Gruppe von sieben erfahrenen Forscherinnen und Forschern leiten. Bei seinem Rückzug wird er 18 Jahre an der Spitze des Instituts gestanden haben: 2004 kam der Entwicklungsbiologe und Stammzellforscher aus den USA zurück nach Deutschland, um die Leitung des MPI für molekulare Biomedizin zu übernehmen.

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