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Mit Zellmodellen für den Tierschutz: Infektionsbiologen der Universität Münster gewinnen Preis der Alfred-Nissle-Gesellschaft

Dr. Christoph Cichon, Jessyca Alexandra de Jesus González Martinez und Lisanne Clarissa Pund (v.l.n.r., alle: Institut für Infektiologie im ZMBE; Foto: privat)

Münster (mfm/jk) – Kann eine realitätsnähere Kultivierung von Zellen dazu beitragen, dass Tierversuche, erst in einem späteren Stadium von Forschungsprojekten notwendig werden? Diese Frage stellten sich zwei Forschergruppen aus den Instituten für Infektiologie und Hygiene der Universität Münster - und Lisanne Pund und Jessyca Gonzalez wurden für ihre Arbeit auf dem Jubiläums-Symposium der Alfred-Nissle-Gesellschaft in Freiburg mit einem Posterpreis ausgezeichnet.

Die Studie der münsterschen Wissenschaftler konzentrierte sich darauf, Zellkulturen so realitätsgetreu wie möglich darzustellen und dadurch ein besseres Verständnis für die Beziehung zwischen Bakterien und Wirt zu erlangen. Dazu legte das Forscherteam rund um Prof. M. Alexander Schmidt und Dr. Christoph Cichonein 3D-Zellkulturmodell menschlicher Zellen der Darmschleimhaut an und untersuchte diese hinsichtlich ihrer Wechselwirkungen mit Bakterienstämmen. Die Gruppe kultivierte die Darmzellen zusammen mit dem Bakterium E. coli Nissle 1917, welches als Wirkstoff eines Medikamentes zur Behandlung entzündlicher Darmerkrankungen eingesetzt wird. Zum Vergleich führte sie die gleichen Untersuchungen mit den herkömmlichen 2D-Zellkulturmodellen durch.

Es zeigten sich klare Unterschiede in den zellulären Reaktionen. Die dreidimensionalen Modelle spiegelten die Prozesse im lebenden Organismus besser wider und ermöglichen so schon im frühen Forschungsstadium eine differenziertere Prognose über die Wirksamkeit von Medikamenten oder den Infektionsmechanismus von Bakterien im Darm.

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