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Multitasking verringert die Leistung: Angehende Medizinstudentin erforschte Lernverhalten von Schülern

Logo der Bildungsmesse "didacta"

Münster (mfm/tb) – Ab April wird sie in den Hörsälen der Universität Münster sitzen, zuvor steht sie aber schon vorn am Rednerpult: Stefanie Henkel aus Münster, die im Sommersemester ihr Medizinstudium beginnen wird, stellt auf der heute beginnenden „didacta“ ihre wissenschaftliche Analyse zum Multitasking von Schülern vor. Die „Jugend forscht“-Preisträgerin präsentiert ihr Projekt, mit dem sie beim 45. Bundeswettbewerb im Mai vergangenen Jahres den 3. Preis im Fachgebiet Arbeitswelt erringen konnte, am Stand des Bundesforschungsministeriums in Halle 7. Auf der größten Bildungsmesse Europas zeigen in Stuttgart über 800 Anbieter Produkte, Dienstleistungen und Trends rund um das Lehren und Lernen.
In ihrer prämierten „Jugend forscht“-Arbeit untersuchte die 19-jährige, wie sich die Leistungen von Schülern verändern, wenn sie Multitasking betreiben. Mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen, ist heutzutage weit verbreitet und spart scheinbar Zeit. Die Jungforscherin entwickelte einen speziellen Test, bei dem Schüler Mathematikaufgaben lösen und sich parallel dazu möglichst viele Informationen eines Hörbuchs merken sollten. Darüber hinaus mussten sie Symbole beschriften, während sie durch einen Reaktionstest gestört wurden, und Texte lesen, während im Hintergrund ein Werbefilm lief. Ergebnis: Bei unbekannten Aufgaben, Unterbrechungen und Störeinflüssen im Hintergrund nahmen die Leistungen deutlich ab. Wer also hundertprozentige Leistungen erbringen will, sollte nur eine Tätigkeit zurzeit ausführen.
Beim „Jugend forscht“-Finale 2010 wurde Stefanie Henkels erfolgreiches Projekt zusätzlich auch mit dem Preis der Neurowissenschaftlichen Gesellschaft (NWG) e. V. ausgezeichnet. Die Jungforscherin machte im Sommer vergangenen Jahres ihr Abitur am Gymnasium Ritterhude in Niedersachsen. Was sie herausgefunden hat, kann sie bei der Lektüre medizinischer Fachliteratur nun bald selbst anwenden.
(Quelle: Jugend forscht)