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Monozyten und Messverfahren im Fokus: zwei hoch dotierte Förderpreise für münstersche Rheumaforschung

Dr. Anna Friederike Cordes und Dr. Dirk Holzinger bei der Preisverleihung in Frankfurt am Main (Fotos: privat)

Münster (mfm/tw) – 120.000 Euro für Entzündungsforschung: Zwei Projekte der münsterschen Kinderrheumatologie werden vom Pharmaunternehmen Pfizer mit jeweils 60.000 Euro gefördert. An den Kooperationsprojekten sind neben der Klinik für Pädiatrische Rheumatologie und Immunologie auch die Medizinische Klinik B und das Institut für Klinische Radiologie am Universitätsklinikum Münster beteiligt.
Im ersten Projekt, das mit dem europäischen Inflammation EUROPE ASPIRE 2014 Research Award ausgezeichnet wurde, untersucht eine Forschergruppe um Prof. Dr. Dirk Föll, Dr. Georg Varga (beide Klinik für Pädiatrische Rheumatologie und Immunologie) und Dr. Anna Friederike Cordes (Medizinische Klinik B) die Blockade eines Signalwegs zur Behandlung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen. An der Entstehung chronischer Entzündungen sind unter anderem im Blut zirkulierende Zellen des Immunsystems, sogenannte Monozyten, beteiligt. Die Aktivierung der Monozyten wird über den JAK-STAT-Signalweg gesteuert, der durch Medikamente unterbrochen werden kann – diese Blockade und ihre Wirkung nehmen die Wissenschaftler unter die Lupe.
Das zweite Projekt – ausgezeichnet mit der deutschen Pfizer Forschungsförderung Rheumatologie 2014 – um Föll, Dr. Dirk Holzinger (Päd. Rheumatologie und Immunologie) und Dr. Volker Vieth (Institut für Klinische Radiologie) untersucht die Erkennung subklinischer Gelenkentzündungen bei Kindern mit Arthritis. Dies spielt insbesondere dann eine wichtige Rolle, wenn eine Therapie mit sogenannten TNF-Blockern beendet wird: Mit einer genauen Bestimmung geringster Entzündungsaktivität lässt sich die Rückfallquote verringern. Der Goldstandard für diese Diagnose ist bisher die Untersuchung durch Magnetresonanztomographie (MRT). Im geförderten Projekt soll geprüft werden, ob die Messung von Entzündungsproteinen im Blut in Kombination mit Ultraschalluntersuchungen und klinischen Risikobewertungen eine vergleichbare Diagnostik wie die MRT ermöglicht.
Die geförderten Projekte wurden durch ein internationales Expertengremium in einem anonymisierten Verfahren ausgewählt und auf einem Symposium in Frankfurt am Main vorgestellt.

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