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Modernisierungskurs der münsterschen Universitätsmedizin in vollem Gange: Neujahrsempfang von UKM und Medizinischer Fakultät im Stadttheater

Waren sich einig über die positive Entwicklung der münsterschen Universitätsmedizin: NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, hochrangiger Gast des Neujahrsempfangs, und Dekan Prof. Wilhelm Schmitz (Foto: FZ/R. Schirdewahn)

Münster - Eines machte der heutige Neujahrsempfang des UKM (Universitätsklinikum Münster) und der Medizinischen Fakultät der Universität Münster deutlich: Die münstersche Universitätsmedizin befindet sich im Wandel, sowohl personell durch anstehende Neuberufungen von Professoren als auch baulich. „Nach der Zusage der Landesregierung, dass das UKM für die nächsten fünf Jahre zwischen 300 und 500 Millionen Euro erhalten wird, können wir die geplanten Großbauprojekte beginnen und damit zukunftsfähige Bedingungen für eine universitäre Krankenversorgung, Forschung und Lehre schaffen“, zeigten sich Prof. Norbert Roeder, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor des UKM, und Dr. Christoph Hoppenheit, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Kaufmännischer Direktor, zufrieden.
Neben der Fassadensanierung der Türme nimmt der Anbau des Zentralklinikums, der eine Geburtsklinik, die Ambulanzen der Kinderklinik und 40 Intensivpflegebetten umfassen wird, in den kommenden Monaten weiter Formen an. Gleiches gilt für das neue Medizinische ForschungsCentrum „MedForCe“ sowie die Erweiterung der Notfallaufnahme, deren Fertigstellung für Herbst 2017 geplant ist. Weitere Projekte wie die Sanierung der Aufzüge im Zentralklinikum runden die umfangreichen Sanierungsarbeiten auf dem Campus ab.
„Das Ziel all dieser Maßnahmen ist eine verbesserte Aufenthaltsqualität für unsere jährlich mehr als eine halbe Millionen Patientinnen und Patienten“, sagte Roeder mit Verweis auf die seit Jahren kontinuierlich steigenden Patientenzahlen. Laut aktueller Prognose lag die Zahl der ambulanten Fälle im Jahr 2015 bei rund 523.000 (2014: 499.689), die stationären Fälle stiegen auf mehr als 62.000 (2014: 60.567). „Diese Entwicklungen zeigen, wie groß das Vertrauen der Menschen in unsere medizinische und pflegerische Arbeit ist“, so Roeder. Die Zahl der Beschäftigten innerhalb der Unternehmensgruppe wurde dementsprechend von 8.979 auf 9.253 angepasst, basierend insbesondere auf Neueinstellungen im ärztlichen Dienst, in der Pflege und der Ausbildung.
Neuer Typus von Professur: „Clinical Translational Professorship“
In seiner Rede stimmte Roeder die rund 240 Gäste im Kleinen Haus der Städtischen Bühnen Münster zudem auf das diesjährige Schwerpunktthema ein, das intern für das Klinikum ausgerufen wurde: Sicherheit. „Wir streben an, dass die Sicherheit für Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein noch wesentlicheres Kernelement all unserer Tätigkeiten wird“, sagte Norbert Roeder. Im neu gebauten UKM Trainingszentrum, das in wenigen Wochen offiziell eröffnet wird, werden patientennahe Situationen geschult sowie Sicherheitstrainings mit externer Unterstützung erfolgen. Beteiligt werden zunächst 28 Hochrisikobereiche. Eine klinikweite Ausdehnung des Projektes ist für die folgenden Jahre geplant.
Daran angelehnt passte der Gastvortrag von Lene Gammelgaard, der ersten skandinavischen Frau auf dem Gipfel des Mount Everest, in dem es neben Sicherheit auch um vorausschauendes und zugleich mutiges Handeln ging. Prof. Wilhelm Schmitz, Dekan der Medizinischen Fakultät, griff dieses Thema in seiner anschließenden Rede direkt auf. „Wir haben im vergangenen Jahr unser Basislager ausgebaut, um nunmehr weitere Höhen erklimmen zu können“, bilanzierte er in Anspielung auf den Bergsteiger-Vortrag und nannte auch gleich einige zentrale Herausforderungen: „Wir arbeiten intensiv auf die Verlängerung von drei Sonderforschungsbereichen hin sowie auf die Einrichtung eines neuen. Im Erfolgsfall bedeutet das mehrere Millionen Euro Fördermittel und eine immense Stärkung des Forschungsstandortes Münster.“ Für dessen nationales und internationales Renommee sei auch der im Vorjahr vollzogene Neuzuschnitt der Forschungsschwerpunkte wichtig: „Die vier neuen Schwerpunkte sind untereinander, aber auch mit dem Exzellenzcluster „Cells in Motion“ sowie weiteren Partnern engstens vernetzt“, so Schmitz, der zudem auf einen umfassenden altersbedingten Generationswechsel in der münsterschen Universitätsmedizin hinwies: „Wir sind in einer Phase, in der wir sehr viele Schwergewichte der Forschung durch Neuberufungen zu ersetzen haben.“ Mit einem neuen Typus von Professur, der „Clinical Translational Professorship“, schaffe die Medizinische Fakultät die Voraussetzungen für eine noch engere Verzahnung von Forschung und der klinischen Anwendung neu gewonnener Erkenntnisse.

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