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Mit künstlicher Intelligenz gegen Hirntumore: Manfred Musigmann erhält Möller-Promotionspreis

Dr. Dr. Manfred Musigmann (l.) bei der Übergabe des Promotionspreises der Maria-Möller-Stiftung durch Prof. Michael Möller (Foto: Uni MS/E.Wibberg)

Münster (mfm/nn) - Wie lassen sich Hirntumore präziser diagnostizieren, ohne auf belastende invasive Eingriffe zurückzugreifen? Mit dieser Herausforderung hat sich Dr. Dr. Manfred Musigmann intensiv beschäftigt – und dafür nun den Promotionspreis der Maria-Möller-Stiftung erhalten. Der 52-jährige Wissenschaftler ist der Universität Münster seit Jahrzehnten verbunden: Bereits im Jahr 2000 promovierte er dort im Fach Physik. Fast ein Vierteljahrhundert später legte er eine weitere Promotion nach – diesmal im Fach der Medizinischen Wissenschaften. Seine Dissertation mit dem Titel „Neuroradiologische Diagnostik bei intrakraniellen Tumoren mittels maschineller Lernalgorithmen“ beeindruckte die Jury und brachte ihm die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung ein.

Musigmann hat Verfahren entwickelt, die mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) anhand von Bildern aus dem Magnetresonanztomographen (MRT) präzise Informationen über Tumore gewinnen können. Besonders bei Gliomen, einer der gefährlichsten Arten von Hirntumoren, können diese Verfahren Ärztinnen und Ärzte dabei unterstützen, den Erfolg von Therapien frühzeitig einzuschätzen und Behandlungsstrategien gegebenenfalls anzupassen. Auch bei der Operationsplanung anderer Tumore, wie Meningeomen, liefern die KI-gestützten Modelle wichtige Erkenntnisse, etwa ob eine vollständige Entfernung des Tumors möglich ist. „Dank dieser Technologien können wir Behandlungsentscheidungen schneller und präziser anpassen, um die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten noch weiter zu verbessern“, freut sich Musigmann. 

Neben seiner Forschung an der Universität Münster ist der umtriebige Physiker, der gebürtig aus Mainz stammt, bei der DZ BANK AG in Frankfurt tätig. Dort arbeitet er an Methoden, um Klima- und Umweltrisiken messbar zu machen. Die Maria-Möller-Stiftung zeichnet mit ihrem Promotionspreis innovative Dissertationen aus der Medizin der Universität Münster aus, die unmittelbaren Nutzen für Patientinnen und Patienten haben. Ziel ist es, Forschende zu ermutigen, ihre Arbeit im Bereich der Onkologie fortzusetzen. Die Stiftung wurde im Jahr 2005 ins Leben gerufen, nachdem Maria Möller, die Ehefrau des Gründers Gerd Möller, trotz intensiver ärztlicher Bemühungen an Brustkrebs verstarb.