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Mehr Transparenz durch „Professorium“ und „Faculty Forum“: Medizinische Fakultät baut Binnenkommunikation aus

Kündigte die Einrichtung eines Support Desks für die Förderantragstellung an: Forschungsreferentin Dr. E. Williamson

Münster (mfm/tb) - Fachbereichsrat und über 60 Kommissionen, von „Forschung und Wissenschaftlicher Nachwuchs“ über „Frauenförderung“ bis hin zu solchen für die Besetzung einzelner Professuren, dazu Vorstände und sonstige Ausschüsse – entscheidende und beratende Gremien gibt es zuhauf an der Medizinischen Fakultät der Universität. „Das allein reicht aber nicht für eine gute interne Kommunikation“, sagt dennoch Dekan Prof. Wilhelm Schmitz. Mit neuen Veranstaltungsformen will er den Informationsfluss innerhalb der Einrichtung fördern. Den Anfang machte Mitte Juli ein neu belebtes Professorium. Ein Forum speziell für die Wissenschaftlichen Mitarbeiter wird im Wintersemester folgen.
„Trotz der Vielzahl der Gremien lässt sich darüber nur ein kleiner, oft identischer Personenkreis erreichen. Zudem stehen die meist langen Tagesordnungen Austausch und Diskussion entgegen“, hält Schmitz die Einrichtung ergänzender Kommunikationsforen für notwendig. Dass seine Einschätzung von den Betroffenen geteilt wird, belegt die Resonanz auf das erste Professorium: Trotz Prüfungs- und Ferienzeit, Semesterendhektik und kurzfristiger Einladung waren über 50 der rund 140 Professorinnen und Professoren der Einladung ins Alexander-von-Humboldt-Haus gefolgt. Etwa genauso viele ließen sich wegen anderer Verpflichtungen entschuldigen, fast immer verbunden mit einer Zusage für das nächste Treffen.
In seinem Einstiegsreferat informierte Schmitz über aktuelle Entwicklungen in der Fakultät, so über den Sachstand bei über 30 anstehenden oder gerade abgeschlossenen Berufungsverfahren. Ein weiteres Thema seines Berichts: der Antrag, mit dem die Fakultät gemeinsam mit anderen WWU-Fachbereichen 2010 beim nächsten Durchgang der Exzellenzinitiative ins Rennen gehen will. „Wir sind sicher, ein Thema gefunden zu haben, bei dem alle Beteiligten ihre Stärken voll einbringen können“, sagte Schmitz.
Ebenso lohnend für die Teilnehmer – und das für viele wohl buchstäblich – war der anschließende Vortrag von Forschungsreferentin Dr. Elke Williamson: Sie gab einen Überblick über die Leistungsorientierte Mittelvergabe (LOM) sowie über die Instrumente, mit denen die Fakultät die Medizinische Forschung am Standort Münster fördert. Als Neuerung kündigte sie an, dass ein „Support Desk“ die Wissenschaftler künftig bei Drittmittelanträgen unterstützen werde. „Die Stelle ist bereits ausgeschrieben“, teilte Williamson mit.
Weitere Berichte befassten sich mit Entwicklung der Lehre – darin eine erste, positiv ausfallende Bilanz von Studiendekan Dr. Bernhard Marschall zum Einsatz von MARS -, mit dem Ehemaligenverein MedAlum und der Öffentlichkeitsarbeit der Fakultät. Einhelliges Fazit der Teilnehmer nach rund zwei Stunden Information, Diskussion und Imbiss zum Ausklang: Das Professorium sollte zu einer ständigen Einrichtung werden. Wird es auch: Medizin-Dekan Schmitz will das Treffen künftig in jedem Semester anbieten und nannte auch bereits den Termin der Folgeveranstaltung: Das nächste Professorium wird stattfinden am 21. Januar nächsten Jahres.
Bereits zuvor, nämlich im kommenden Herbst, soll es auch für die rund 1.300 Wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (WissMA) der Medizinischen Fakultät mit dem „Faculty Forum“ eine neue Kommunikationsplattform geben. „Die hätten wir gern auch schon im Sommersemester angeboten, das scheiterte aber an technischen Gründen“, bedauert Schmitz. Aufgrund der komplexen Konstellation in der Hochschulmedizin – die WissMA sind Angestellte der Universität, die Personalverwaltung erfolgt durch das Universitätsklinikum – sowie aus datenschutzrechtlichen Gründen habe bislang kein entsprechender E-Mail-Verteiler zur Verfügung gestanden. „Diesen hat das IT-Zentrum Forschung und Lehre jetzt aber aufgebaut, so dass die Voraussetzung für das Faculty Forum gegeben ist“, erläutert Prof. Schmitz.
Und die Studierenden als dritte, zahlenmäßig größte Gruppe innerhalb der Medizinischen Fakultät? Für die sind laut Schmitz keine zusätzlichen Veranstaltungen geplant – weil es schon welche gebe. Die Studierenden stellten sogar die erste Gruppe dar, für die ein eigenes Forum eingerichtet worden sei: „Schon seit drei Jahren bietet Studiendekan Dr. Marschall regelmäßig den ‚Faculty Talk’ an, jeweils mit einem Hauptthema, aber auch Gelegenheit für Fragen und Diskussionen“.
Unterstützen soll die Kommunikation und Transparenz innerhalb der Fakultät auch ein neues Tagungs- und Sitzungssystem, das das IT-Zentrum Forschung und Lehre konzipiert und programmiert hat. Je nach Zugriffsrechten der Nutzer sind darin Termine, Tagesordnungen und Beschlüsse des Fachbereichs und des Dekanats einsehbar. In das Internet-gestützte System sollen schrittweise auch weitere Gremien integriert werden. „Letztlich fördern solche Dinge nicht nur die Kommunikation, sondern auch die Identifikation. Und nur mit beidem kommen wir in Forschung und Lehre wirklich voran“, so Prof. Schmitz.
Interview mit Dekan Prof. Schmitz über seine Ziele in Forschung und Lehre
 

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