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Krebshilfe-Stipendium für Nachwuchsforscherin: Marie Carlotta Heider untersucht aggressive Lymphome
Münster (mfm/nn) – Über Krebs sprach man lange höchst ungern. Dr. Mildred Scheel änderte das. Die Gründerin der Deutschen Krebshilfe brach das Schweigen – auch über sensible Themen wie Unterleibs- oder Prostatakrebs. In ihrem Sinne vergibt die Deutsche Krebshilfe bis heute Stipendien für Nachwuchsforschende – und eines davon geht nun an die Medizinstudentin Marie Carlotta Heider von der Universität Münster. Für ihre Doktorarbeit in der Kinder- und Jugendmedizin, in deren Rahmen sie genetische Veränderungen bei seltenen Lymphomen erforscht, erhält sie eine Förderung von 11.000 Euro.
Heider beschäftigt sich in ihrer Arbeit intensiv mit den sogenannten T-Lymphoblastischen Lymphomen (T-LBL). Sie stellen eine seltene Form von Krebs dar, der meist die Brusthöhle und die Lymphknoten betrifft. Mit aktuellen Therapien können über neunzig Prozent der erkrankten Kinder und Jugendlichen geheilt werden. Kommt es jedoch zu einem Rückfall, sinkt die Überlebenschance auf unter zwanzig Prozent. T-LBL werden in der Arbeitsgruppe von Prof. Birgit Burkhardt in der münsterschen Uniklinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Hämatologie und Onkologie untersucht. Hierbei gibt es einen Lichtblick für Betroffene: Die Arbeitsgruppe konnte kürzlich eine neue Genveränderung nachweisen, die TRB::NOTCH1-Genfusion. Sie tritt besonders bei Patientinnen und Patienten mit hohem Rückfallrisiko auf. Daran knüpft Heider an.
Die Studentin erforscht, wie die Genfusion das Zellwachstum beeinflusst, welche Signalwege sie steuert und wie Medikamente auf diese wirken. Zudem prüft sie, ob diese Genfusion anders reagiert als andere bekannte Veränderungen im gleichen Gen. „Das Thema interessiert mich besonders, da es gerade Kinder mit einem Rückfall betrifft. Diesen Kindern helfen zu können, die bereits einmal mit der Erkrankung konfrontiert waren, ist mir ein großes Anliegen“, so Heider. „Außerdem hat dieses Forschungsfeld international an Bedeutung gewonnen – unsere Arbeitsgruppe hat dazu wichtige Vorarbeit geleistet. Es freut mich sehr, hier an vorderster Front mitarbeiten zu dürfen.“
Das Mildred-Scheel-Doktorandenstipendium unterstützt Medizinstudierende und junge Ärztinnen und Ärzte dabei, eigene Forschungsarbeiten in der Onkologie durchzuführen. „Dass Marie Heider für ihre Arbeit ausgewählt wurde, zeigt die große Relevanz des Themas, aber auch ihr eigenes Potenzial“, erklärt Dr. Marcel te Vrugt, der die Studentin gemeinsam mit weiteren Kolleginnen und Kollegen betreut. Heider selbst hofft durch die Forschung neue Erfahrungen zu sammeln, ihren Horizont zu erweitern, zu lernen, wie internationale Zusammenarbeit in diesem Bereich funktioniert und zugleich die Lage von Betroffenen zu verbessern.



