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Klinefelter-Syndrom erhöht kardiovaskuläres Risiko: EXAKT-Projekt erhält DGE-Preis für seine Forschungen

Prof. Michael Zitzmann, der das EXAKT-Projekt konzipierte, mit der für die klinische Arbeit zuständigen Ärztin Rebecca Bongers (Foto: FZ)

Münster (mfm/tb) - Auszeichnung für die münstersche Klinefelter-Forschung: Auf der Jahrestagung in Mannheim verlieh die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie ihren Posterpreis an das interdisziplinäre EXAKT-Projekt. Die prämiierte Studie befasst sich mit dem Klinefelter-Syndrom, einer bei Männern recht häufigen genetischen Störung. Etwa jeder 500ste Mann ist davon betroffen.
Beim Klinefelter-Syndrom haben Männer haben ein X-Chromosom zu viel und häufig einen Testosteronmangel. Die meisten der Betroffenen bleiben sehr lange oder zeitlebens unerkannt. An der Universität Münster läuft die mit 130 Teilnehmern weltweit größte Stichprobe aus diesen Patienten. Unterstützt wird das EXAKT-Projekt – die Abkürzung steht für „Epigenetics, X-Chromosomal features and clinical Applications in Klinefelter syndrome Trial“ – vom IZKF Münster, einer internen Forschungsförderstelle der Medizinischen Fakultät: Die Initiatoren hatten 2010 einen mit 300.000 Euro ausgestatteten "Clinical Research Award" des IZKF erhalten.
Im Vergleich zu Kontrollgruppen konnte das EXAKT-Team nachweisen, dass das Herz-Kreislauf-Risiko Männern mit dem Klinefelter-Syndrom deutlich erhöht ist. So haben die Männer einen stark erhöhten Bauchumfang und als Konsequenz eine gestörte Blutzuckerverarbeitung, erhöhte Konzentrationen von Entzündungssubstanzen im Blut sowie ungünstige Verteilungsmuster von Blutfetten. Daher zeigt sich das sogenannte Metabolische Syndrom auch bei mehr als einem Drittel der Patienten. In der Folge findet sich auch bereits eine Schädigung der arteriellen Blutgefäße in verschiedenen Ultraschalluntersuchungen.
Erste genetische Analysen weisen darauf hin, dass nicht nur der Testosteronmangel, sondern auch im Vergleich zwischen Männern und Frauen ganz unterschiedlich geschaltete „Ablesemuster“ von Verursacher-Genen die Ursache sein könnten. An dieser Fragestellung wird die Arbeitsgruppe um Prof. Michael Zitzmann, Dr. Frank Tüttelmann und Prof. Jörg Gromoll nun intensiv weiter forschen.

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