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Genetik in Alltag und Wissenschaft: Universität Münster unterstützt Ausstellung im LWL-Museum für Naturkunde
Münster (mfm/jg) – Keine Scherzfrage: Was haben Fruchtfliegen und Menschen gemeinsam? Rund 60 Prozent des genetischen Codes, so lautet die Antwort in Kurzfassung. Wer eine ausführlichere bevorzugt, dem sei die Sonderausstellung „Gene - Vielfalt des Lebens“ im LWL-Museum für Naturkunde empfohlen. Noch bis Januar 2026 beleuchtet sie „Genetik“ aus verschiedenen Perspektiven – und das mit Hilfe der Universität Münster, die vielfältig an der Ausstellung beteiligt ist.
„Mit der Sonderausstellung möchten wir den Besuchenden verdeutlichen, wie breit und intensiv im Bereich der Genetik in Münster wissenschaftlich gearbeitet wird“, betont Ausstellungskuratorin Friederike Ehn. „Aktuelle Forschungsmethoden werden an der Uni Münster angewandt. Wichtig ist uns auch, dass der Alltagsbezug der Forschung deutlich wird.“ Hierfür sind in der Ausstellung drei interaktive Interviewstationen aufgebaut, an denen die Besucherinnen und Besucher mit den Forschenden der Medizinischen Fakultät „ins Gespräch kommen“ können: Dr. Anika Witten vom Centrum für Medizinische Genetik, Prof. Stephan Ludwig aus dem Institut für Molekulare Virologie und Prof. Michael Krahn von der Arbeitsgruppe Medizinische Zellbiologie teilen hier ihr Fachwissen über verschiedene Themen der Genetik. Letzterer erläutert etwa, warum Fruchtfliegen bei der Erforschung von Nierenerkrankungen helfen und warum „Bazooka“ sein Lieblingsgen ist: „Das ist ein Gen in Drosophila-Fliegen und trägt seinen Namen wegen eines Defekts, durch den die Hülle der Fliegenembryonen große Löcher aufweisen - als hätte man mit einer Bazooka hineingeschossen.“
An einer weiteren Interviewstation ist Prof. Dirk Prüfer vom Institut für Biologie und Biotechnologie anzutreffen, der daran arbeitet, durch gentechnische Methoden Kautschuk aus Löwenzahn zu gewinnen – um damit, ganz Münster-typisch, Fahrradreifen herzustellen. Darüber hinaus stammen verschiedene Ausstellungsstücke aus dem Umfeld der Universität: Das Institut für Genetik von Herzerkrankungen am Universitätsklinikum hat beispielsweise seinen historischen Gensequenzierer ausgeliehen. Kulturanthropologin Prof. Elisabeth Timm beriet das LWL-Museum für Naturkunde überdies bei der Konzeption der Ausstellung.