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Fünffacherfolg für die münstersche Reproduktionsmedizin- und Genetik: Fünf Preise und zwei Ämter gehen an WWU-Forschende

Die münstersche Reproduktionsmedizin- und Genetik strahlt nach der letzten Tagung der DGA – so auch deren Preisträgerinnen (v.l.): Dr. Maria Schubert, Nadja Rotte, Ann-Kristin Dicke und Sara di Persio mit CeRA-Chefärztin Prof. Sabine Kliesch (Foto: WWU/M. Heine)

Münster (mfm/sw) – Großer Erfolg für die Reproduktionsmedizin der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster - ihren Ruf als hervorragende Forscherinnen und Forscher konnten die Mitarbeitenden auf dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Andrologie (DGA) verteidigen:  Sowohl das Centrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie (CeRA) als auch das Institut für Reproduktionsgenetik haben dort „abgeräumt“ – und sind mit fünf Preisen im Gepäck nach Hause gefahren. So geht der Hauptpreis der DGA dieses Jahr nach Münster: Dr. Maria Schubert vom CeRA hat das mit 10.000 Euro dotierte Forschungsstipendium erhalten – und kann sich künftig noch intensiver den Ursachen eingeschränkter Spermienproduktion widmen. Neben den fünf Auszeichnungen wurden auch zwei wichtige Ämter mit Köpfen aus der WWU besetzt: CeRA-Chefärztin Prof. Sabine Kliesch bleibt nach Wiederwahl Präsidentin der DGA, während Prof. Frank Tüttelmann, Direktor des Instituts für Reproduktionsgenetik, als Tagungspräsident den DGA-Jahreskongress 2025 leiten wird.

Im Mittelpunkt von Maria Schuberts Projekt steht eine Subgruppe unfruchtbarer Männer, die an einer eingeschränkten Spermienproduktion leiden – allerdings ohne erkennbare Ursache. Die als Clinician Scientist tätige Medizinerin – eine zugleich der Forschung und der Facharztausbildung nachgehende Ärztin – hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Ursache für die eingeschränkte hormonelle Regulation zu identifizieren. Ihre Methode: eine genauere Analyse der inadäquaten Hochregulation eines für die Spermienproduktion essenziellen Hormons. Dazu bedient sich das Team verschiedener Techniken: immuhistochemischen Färbungen an Hodengewebeproben, um Proteine und andere Strukturen sichtbar zu machen sowie Exom-Daten der Patienten – also Daten aller Gene, die Proteine kodieren können. Ziel des Projekts ist eine bessere Diagnostik für Betroffene.

Während das CeRA Forschung und Klinik vereint, indem die Erkenntnisse aus der Forschung der Reproduktionsfunktion direkt in klinischen Studien angewendet werden, richtet das Institut für Reproduktionsgenetik seinen Blick vor allem auf die genetischen Ursachen von Unfruchtbarkeit. Welches Gen dafür verantwortlich ist, dass keine Spermien im Ejakulat vorhanden sind, erforscht Doktorandin Nadja Rotte: Die Wissenschaftlerin konnte  erfolgreich ein Gen, nämlich MCMDC2, identifizieren, das männliche Unfruchtbarkeit direkt verursacht. Die DGA würdigte die Forschung der jungen Wissenschaftlerin mit einem Vortragspreis in Grundlagenforschung. Ebenso ihre Kollegin Ann-Kristin Dicke: Die Doktorandin erhält den Posterpreis für ihre Ergebnisse zu genetischen Ursachen männlicher Unfruchtbarkeit.

Neben Schubert gehen noch zwei weitere Preise ans CeRA: Dr. Samuel Young stellte den kürzlich an der WWU entwickelten CatSper-Test beim DGA-Jahreskongress vor – einen Labortest, mit dem man männliche Unfruchtbarkeit anhand der Aktivität des wichtigen CatSper-Proteins nachweisen kann. Er wurde dafür ebenso mit einem Preis belohnt wie Sara Di Persio, die die DGA von ihrer Forschung zu Cryptozoospermia, einer schweren Veränderung der Spermienkonzentration, überzeugen konnte.  

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