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Fortschritte in der Immunonkologie: Glenn Geidel erhält Promotionspreis der Maria-Möller-Stiftung

Dr. Glenn Geidel (l.) – hier mit Stiftungsgründer Dr. Ralf Möller – freut sich über den Erhalt des Promotionspreises der Maria-Möller-Stiftung (Foto: WWU/Kaldeuer)

Münster (mfm/lt) – Bekannt ist es als „schwarzer Hautkrebs“: Ein Melanom ist eine bösartige Tumorerkrankung der Pigmentzellen. Durch seine Neigung früh zu metastasieren stellt das Melanom eine hochmaligne - also „bösartige“ - Erkrankung der Haut dar. Dr. Glenn Geidel, Doktorand der Medizinischen Fakultät der Universität Münster, hat mit seinen Forschungen wichtige Erkenntnisse für die Bewertung neuer Therapieansätze zur Behandlung von Melanomen gewonnen. Dafür erhielt er nun den mit 1.000 Euro dotierten Promotionspreis der Maria-Möller-Stiftung.

In seiner Doktorarbeit „Die Bedeutung von OX40/OX40L für die kutane antitumorale Immunantwort“ zeigt der 27-Jährige den Zusammenhang zwischen Tumorwachstum und Rezeptoren auf, die sich in den Hautzellen befinden. Ein Rezeptor ist ein Protein, an das sich Signalmoleküle binden können; hierdurch werden Signalprozesse im Zellinneren ausgelöst. Auch das Protein OX40 reiht sich hier ein. Dr. Geidel untersuchte in seinen Forschungen transgene (genetisch veränderte) Mäuse, die den Rezeptor O40X in verstärkter Ausprägung aufweisen, genauer gesagt: in ihren basalen Keratinozyten, der obersten Hautschicht. Um die Auswirkungen von OX40 auf die Immunantwort bei Melanom-Erkrankung zu untersuchen, wurden diese Mäuse mit einer Kontrollgruppe ohne diese verstärkte Ausprägung verglichen. Dabei zeigte sich: Bei den Mäusen mit O40X-Rezeptor ließ sich ein erhöhtes Tumorwachstum feststellen.

Durch Untersuchungen konnte Geidel feststellen, dass die transgenen Mäuse zwar einen Anstieg an körpereigenen Schutzzellen gegen den Tumor aufwiesen, gleichzeitig zum Beispiel aber auch deregulatorische Zellen vermehrt auftraten, also Zellen, die das Immunsystem unterdrücken und den Körper daran hindern, gegen die Tumorzellen zu arbeiten. Aus dieser Beobachtung kann der Schluss gezogen werden, dass sich die Modulation des OX40-Rezeptorsignalweges in künftigen Forschungsprojekten nutzen lässt, um weitere Erkenntnisse für die Behandlung von Melanomen zu gewinnen.

Seit 2008 zeichnet die Maria-Möller-Stiftung zweimal jährlich herausragende Dissertationen von Studierenden der münsterschen Medizinischen Fakultät aus, welche sich mit onkologischen Themen befassen. Der Rechtsanwalt Dr. Gerd Möller gründete die Stiftung in Gedenken an seine Frau Maria, die 2006 an Brustkrebs starb. Durch den Promotionspreis will die Stiftung sowohl Impulse für die Krebsforschung geben als auch Fortschritte auf dem Gebiet der Onkologie würdigen.