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Fortpflanzung trifft Tiermedizin: Weltweiter Fachkongress „Reproductive Research in Animals and Men” erstmals in Münster

Freuen sich auf den Kongress: Prof. Stefan Schlatt und Ulla Rüschhoff vom Organisations-Team. (Foto: WWU/ Erk Wibberg)

Münster (mfm/nn) – Züchten wir unsere „besten Freunde“ zu Tode? Wie weit ist die Forschung im Bereich der Gebärmutter-Transplantation? Und welches Potenzial haben Hodenorganoide? Solche und ähnliche Fragen stehen im Mittelpunkt des Fachkongresses „United Excellence – Reproductive Research in Animals and Men”, der weltweit beworben wird – und in diesem Jahr erstmals in Münster läuft. Vom 1. bis zum 3. März haben Forschende und Studierende der Biologie, der Human- und der Veterinärmedizin die Möglichkeit, Kurzvorträge und Keynotes von internationalen Referenten und Referentinnen in der westfälischen Uni-Stadt mitzuverfolgen. Dass die als Austragungsort ausgesucht wurde, hat maßgeblich mit der Arbeit des dort ansässigen Centrums für Reproduktionsmedizin und Andrologie (CeRA) zu tun, dessen Direktor Prof, Stefan Schlatt mit seinem Team die Veranstaltung auch organisiert.

Das Programm der Tagung ist in acht Hauptthemen, sogenannte Sessions, gegliedert. Diese werden durch Kurzvorträge von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Kanada, Deutschland, Großbritannien, Schweden, Australien, Niederlande sowie der Schweiz und den USA vorgestellt. Im Fokus steht vor allem die Reproduktions- und Veterinärmedizin, also die Beschäftigung mit der Fortpflanzung, den Tieren sowie den damit verbundenen ethischen Fragestellungen. Dazu gehört unter anderem, inwieweit Tierversuche nötig und moralisch vertretbar sind.

„Die WWU weist zwar eine exzellente Expertise in der Reproduktionsmedizin und der Biologie auf, hat aber keine tiermedizinische Fakultät“, erklärt Stefan Schlatt. Es werde also ein hier eher ungewöhnlicher Austausch zwischen Veterinärmedizinern und -medizinerinnen einerseits und der der am Ort gut etablierten humanen Reproduktionsmedizin und Grundlagenforschung geben. Für Schlatt ist diese Konstellation eine „Gelegenheit zum Austausch und zur Gewinnung neuer Erfahrungen und kollegialer Beziehungen“. Der CeRA-Direktor hofft, dass viele Top-Forschende an diesem Austausch mitwirken: „Zurzeit liegen 120 Anmeldungen aus aller Welt vor. Wir sind zuversichtlich, dass es am Ende 150 oder gar 200 werden.“

Die Tagung findet statt in Zusammenarbeit mit der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG) und der Deutschen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin (DGRM). Die Verbundenheit der Stadt mit „ihren“ Hochschulen und der Wissenschaft insgesamt drücke sich in dem Slogan „Münster: Wissenschaft und Lebensart“ aus, der sei gut angekommen. „Es ist kein Zufall, dass diese Kommune als Standort für den Kongress ausgewählt wurde“, erläutert Schlatt – und empfiehlt den Teilnehmenden, etwas mehr Zeit mitzubringen, damit sie abseits des Kongresses die Stadt – natürlich per Leeze – erkunden können.

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