News

Experte seines Faches, Wissensvermittler und Krisenmanager: Arbeitsmediziner Peter Czeschinski erhält Honorarprofessur

In pandemiebedingt kleiner Runde bekam Dr. Peter Czeschinski (m.) von Dekan Prof. Frank Ulrich Müller (l.) die Honorarprofessur der Medizinischen Fakultät verliehen. Angeregt hatte die Ehrung der Ärztliche Direktor des UKM, Prof. Hugo Van Aken (Foto: WWU /P. Leßmann)

Münster (mfm/tb) – Eigentlich hat er nur seinen Job gemacht. Aber „nebenbei“ hat er dabei Außergewöhnliches geleistet – und das auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse. Die Tätigkeit von Dr. Peter Czeschinski ist eben keine Arbeit wie jede andere, sondern das Fundament dafür, dass eine tragende Säule des Gesundheitssystems auch in Zeiten der Pandemie seine Funktion verlässlich und in unvermindert hoher Qualität ausüben kann: Der 64-Jährige leitet den Arbeitsmedizinischen und Sicherheitstechnischen Dienst des Universitätsklinikums Münster (UKM), damit ist er zuständig für das Wohlergehen von rund 11.000 Beschäftigten – und somit auch für das reibungslose Funktionieren eines „Gesundheits-Großbetriebes“. In Anerkennung seiner Leistungen erhielt er jetzt von der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster den Titel eines Honorarprofessors.

„Ich bin dankbar, dass die Medizinische Fakultät meinem Vorschlag gefolgt ist“, freut sich Prof. Hugo Van Aken gemeinsam mit dem Ausgezeichneten. Der Ärztliche Direktor des UKM hatte die Professur im Frühjahr beantragt - und damit einen standardisierten, auf dem NRW-Hochschulgesetz sowie der internen Verleihungsordnung der Fakultät basierenden Prüfprozess in Gang gesetzt. Zu dem gehören nicht nur das Votum der Fakultäts-Ehrenkommission und ein Nachweis über mehrjährige Mitwirkung in der Lehre, sondern auch zwei externe Gutachten, in diesem Fall aus der Arbeitsmedizin anderer Hochschulen. Das Votum fiel einhellig aus: Dr. Czeschinski verdient die Honorarprofessur. Die hat mit finanziellen Leistungen nichts zu tun – im Gegenteil: Die Bezeichnung leitet sich ab vom lateinischen „honorarium“, was „Belohnung“ bedeutet; der Titel ist nicht mit einer Vergütung verbunden.

Vor allem drei Dinge überzeugten die Gutachter: Die Arbeit von Czeschinski sei erstens dadurch geprägt, dass sie stets den aktuellen Stand der Wissenschaft widerspiegele. Davon zeuge auch die Tatsache, dass er neben zwei Facharzttiteln für Arbeitsmedizin sowie für Innere und Allgemeinmedizin zahlreiche weitere Qualifikationen erworben habe, so in Infektiologie, Umweltmedizin, Sozialmedizin und Qualitätsmanagement. Seine hervorragende Expertise habe der Betriebsarzt – so das zweite Argument – mit Anderen geteilt, und das nicht nur in der studentischen Lehre, sondern auch als Gutachter, als Autor von Fachbüchern und Aufsätzen, als Referent in der ärztlichen Weiterbildung sowie als aktives Mitglied diverser Fach- und Berufsverbände.

Sehr große Verdienste habe sich der Kandidat zudem bei der Bewältigung der Corona-Pandemie erworben. „Herr Czeschinski war von Anfang an intensiv in das Pandemie-Management des UKM und der Medizinischen Fakultät eingebunden. Innerhalb kürzester Zeit hat er den Arbeitsmedizinischen Dienst auf die neuen Herausforderungen ausgerichtet, in der eingerichteten Expertengruppe wesentliche Beiträge geleistet und beispielsweise ein arbeitsmedizinisches Positionspapier zur Verwendung von Schutzmasken erstellt“, hebt Prof. Van Aken hervor. Als Mitglied des Krisenstabes der WWU, dem der Stadt Münster und dem der kassenärztlichen Vereinigung habe der Arbeitsmediziner seine herausragende Expertise eingebracht. „Damit hat er einen großen Anteil daran, dass Münster und die Region die Corona-Krise bisher vergleichsweise gut überstanden haben.“

Der aus einem kleinen Ort im Kreis Wesel stammende Infektiologie-Experte studierte Medizin an der WWU, an der er 1989 auch promoviert wurde. Im selben Jahr kehrte er beruflich an seine Alma Mater zurück, nachdem er zuvor als Arzt in zwei Kliniken und beim RWTÜV gearbeitet hatte. Die WWU verpflichtete ihn 1989 als Betriebsarzt und übertrug ihm schon im Folgejahr die Leitung ihres Betriebsärztliches Dienstes. Im Zuge der Verselbstständigung des UKM wechselte Czeschinski 2001 zu diesem über und avancierte 2004 zum Leitenden Arzt des Arbeitsmedizinischen Dienstes. Zu dieser Einrichtung gehören aktuell 25 Beschäftige aus den Bereichen Medizin, ärztliche Assistenz, Organisation, Sozialarbeit, Gesundheitsförderung und Sicherheit. In seiner Freizeit widmet sich der verheirate Vater eines Sohnes seinem Hobby, der Malerei.