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Ein „Angst-Macher“ im Dienste der Forschung: Hans-Christian Pape zweifach ausgezeichnet

Aus den Händen von Staatsministerin Katja Keul erhielt Prof. Hans-Christian Pape den Bundesverdienstorden (Foto: privat)

Münster (mfm/jg) – Prof. Hans-Christian Pape fürchtet keine großen Ehrungen – warum auch? Als Angstexperte kennt sich der Neurophysiologe mit Plätzen mit der menschlichen Psyche aus - und ebenso mit Plätzen auf dem Podium. Mit dem Leibniz-Preis und dem Max-Planck-Preis hat er als einer von nur ganz wenigen Forschenden die beiden bedeutendsten deutschen Wissenschaftspreise erhalten. Jetzt kann sich Pape über zwei weitere Auszeichnungen freuen – zum einen über die Ehrendoktorwürde der Universität Würzburg, zum anderen über das Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland. Nahezu 20 Jahre lang forschte und lehrte der renommierte Wissenschaftler an der Universität Münster, ist aber auch im Ruhestand gelegentlich an „seinem“ Institut für Physiologie I anzutreffen.

Der Verdienstorden ehrt besondere Leistungen verschiedener Art um die Bundesrepublik Deutschland, unter anderem geistige, politische und wirtschaftlich-soziale – Papes Wirken nur einer dieser Ebenen zuzuordnen, wäre jedoch falsch: Durch seine Lehr- und Forschungstätigkeit sowie sein institutionelles Engagement habe er beispielsweise die Wissenschaftspolitik beeinflusst, betonte Katja Keul, Staatsministerin bei der Bundesministerin des Auswärtigen, bei der Übergabe. Dabei war er auch Mitglied zahlreicher Gremien und Beiräte, zählte langjährig zum deutschen Wissenschaftsrat, der Wissenschaftsakademie Leopoldina und leitete die Alexander-von-Humboldt-Stiftung.

Bereits Ende letzten Jahres würdigte die Medizinische Fakultät der Universität Würzburg Papes wissenschaftliche Leistungen und Verbundenheit mit dem Standort. 2021 war der Angstforscher zum Mitglied des Würzburger Universitätsrates berufen worden, nicht zuletzt wegen seiner Beteiligung an Sonderforschungsbereichen (SFB): Den SFB TRR 58 „Furcht, Angst und Angsterkrankungen“, der die Neurowissenschaft in Würzburg langfristig prägte, vertrat er als Sprecher – ursprünglich war das Projekt von der Universität Münster ausgegangen.

Auch an der hat Pape bleibende Spuren hinterlassen: Als einer der führenden Wissenschaftler zur Furcht und zum Furchtgedächtnis sowie zu den Prozessen bei Schlaf und Wachheit leitete und formte er das Institut für Physiologie I von 2004 bis Ende 2022 entscheidend – ein „Angst-Macher“ im besten Sinne. 2008 erhielt er für seine Arbeit den Forschungspreis der Universität; drei Jahre war er zudem stellvertretender Vorsitzender des Interdisziplinären Zentrums für Klinische Forschung an der Medizinischen Fakultät.

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