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Arthroskopische Coracoidplastik: Lukas Heilmann erhält Forschungsförderung für biomechanisches Forschungsprojekt

Auf dem diesjährigen Kongress der DVSE in St. Gallen überreichte deren Schriftführer, Prof. Patric Raiss (r.), Lukas Heilmann die Urkunde über die Forschungsförderung in Höhe von 10.000 Euro (Foto: Intercongress/T. Tanzyna)

Münster (mfm/sw) – Das Coracoid – auch bekannt als Rabenbein – kann heftige Schmerzen verursachen: Kommt es zu einer Einklemmung von Sehnen, muss Knochensubstanz abgetragen werden – dieser operative Eingriff wird auch Coracoidplastik genannt. Wie viel Knochensubstanz entfernt werden kann, ohne den Knochen zu beschädigen, ist bisher jedoch noch nicht bekannt. Eine entsprechende Empfehlung geben zu können, hat sich daher die Arbeitsgruppe um Lukas Heilmann, Arzt an der münsterschen Uniklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie (UCH), zur Aufgabe gemacht. Unterstützung erhält er durch eine Forschungsförderung der Deutschen Vereinigung für Schulter- und Ellenbogenchirugie (DVSE) in Höhe von 10.000 Euro.

Der vordere Schulterschmerz ist ein häufiges Phänomen – und die Coracoidplastiken die gängige Therapiemethode. Das Problem: Bisher gibt es keine genaue Vorschrift oder Empfehlung, wie viel Knochensubstanz bei der Operation abgetragen werden sollte – die Einschätzung des jeweiligen Arztes entscheidet. Dieser „Auslegungssache“ möchte Lukas Heilmann ein Ende setzen – und eine möglichst präzise Empfehlung an die Ärzteschaft erarbeiten, wie viel Knochensubstanz nötig ist, um die Schmerzen zu heilen, aber zugleich auch den geringsten Schaden am Knochen zu hinterlassen. Dafür siedelt er sein Projekt in der Biomechanik-Laboreinheit seiner Klinik an. Dort entnimmt Heilmann verschiedene Mengen an Knochensubstanz des Coracoids und prüft die Funktionsfähigkeit des übrigen Knochens anschließend an einer Prüfmaschine. An dem Projekt, das diesen Sommer startet und bis zu einem halben Jahr dauern wird, sind neben Heilmann fünf weitere UCH-Mitarbeiter beteiligt.

Lukas Heilmann kommt gebürtig aus Nordenham in Niedersachsen und hat auch seine Ausbildung im Norden Deutschlands absolviert: 2017 beendete er sein Studium der Humanmedizin erfolgreich in Hamburg und ist nun seit knapp zwei Jahren Teil des unfallchirurgischen Teams der münsterschen Uniklinik. Die Forschungsförderung, die Heilmann jetzt von der DVSE zugesprochen wurde, vergibt die Fachgesellschaft jährlich an Grundlagenprojekte oder Forschungsprojekte, die die Diagnostik, Prävention oder Behandlung von Erkrankungen, Verletzungsfolgen oder Verletzungen des Schulter- oder Ellenbogengelenkes untersuchen.