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Bill Gates gab indirekt den Anstoß: Broad-Stiftung fördert biomedizinisches Forschungsprojekt am ZMBE

Federführend beim YopM-Projekt: Prof. M. Alexander Schmidt (l.) und Dr. Christian Rüter vom ZMBE der Universität Münster (Foto: ZMBE)

Münster (mfm/tw) – Unterstützung aus den USA für die biomedizinische Forschung in Münster: Die amerikanische Eli-and-Edythe-Broad-Stiftung fördert mit fast 120.000 Dollar - umgerechnet rund 83.500 Euro - ein Forschungsprojekt am Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE) der Universität Münster. Das Wissenschaftler-Team um Prof. Dr. M. Alexander Schmidt und Dr. Christian Rüter befasst sich mit der Wirkung des Proteins YopM auf chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.
Das bakterielle Protein YopM kann selbstständig Zellwände durchdringen und ist in der Lage, die angeborene Immunantwort des Körpers herunterzufahren. „Bei unserem Projekt zielen wir vor allem auf den Tumornekrosefaktor alpha (TNF-α) ab“, erläutert Schmidt: „Das ist ein Signalstoff, der die Aktivität von Immunzellen reguliert und in hoher Konzentration zu Entzündungssymptomen führt. TNF-α wird durch YopM nicht vollständig ausgeschaltet, aber deutlich herunterreguliert.“ Ob YopM diese Wirkung auch in komplexen Organismen hat, wollen die Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät nun erforschen.
Schmidt hofft, chronisch-enzündliche Darmerkrankungen in Zukunft direkt am Ort der Entzündung bekämpfen zu können: „Bisherige Medikamente fischen TNF-α aus dem Blutkreislauf ab. Das hat häufig Nebenwirkungen, die wir durch YopM reduzieren könnten.“ Das geförderte Projekt trägt den Titel „Characterization of the bacterial effector protein YopM as a cell-penetrating anti-inflammatory factor in experimental models of inflammatory bowel disease“ (Charakterisierung des bakteriellen Effektorproteins YopM als zelldurchdringender entzündungshemmender Faktor in experimentellen Modellen entzündlicher Darmerkrankung).
Die Stiftungsgründer Eli und Edythe Broad schlossen sich 2010 der von Bill Gates und Warren Buffet gestarteten Kampagne „The Giving Pledge“ an, bei der zahlreiche amerikanische Milliardäre versprochen haben, mehr als die Hälfte ihres Vermögens für wohltätige Zwecke zur Verfügung zu stellen. Die Broads setzen sich über mehrere Stiftungen insbesondere für die Förderung der Kunst, der Ausbildung und der Wissenschaft – mit Schwerpunkt auf biomedizinischer Forschung – ein.

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