1,7 Mio. Euro für Forschung an Viren und Bakterien

Die Projektleiter (v.l.n.r.): Dr. A. Mellmann, Prof. Dr. S. Ludwig, Prof. Dr. H. Karch, Prof Dr. J. Roth und Prof. Dr. D. Harmsen

Das BMBF fördert am Universitätsklinikum Münster (UKM) fünf Projekte in zwei bundesweiten Zoonose Forschungsnetzwerken. Annähernd zehn Prozent der insgesamt vom BMBF zur Verfügung gestellten Fördergelder gehen an Forschungsinstitute des UKM.
Münster (ukm). Viele gefährliche Infektionskrankheiten werden vom Tier auf den Menschen übertragen. Zu diesen als Zoonosen bezeichneten Erkrankungen gehören beispielsweise die durch Viren hervorgerufene Grippe und bakterielle Infektionen wie die Salmonellose. Die Fragen, warum und wie ein Erreger vom Tier auf den Menschen überspringt und dort Krankheiten auslöst, sind noch weitgehend ungeklärt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert daher seit kurzem eine Reihe von bundesweiten Forschungsnetzwerken, die sich mit den Anpassungsvorgängen der Erreger befassen. Neue Erkenntnisse sind von zentraler Bedeutung, um künftig zoonotisch übertragene Krankheitserreger zu bekämpfen.
Die Infektionsforschung in Münster profitiert umfangreich von dieser Förderung: Annähernd 10 Prozent der insgesamt vom BMBF zur Verfügung gestellten Fördergelder gehen an Forschungsinstitute des Universitätsklinikum Münster. In einem Netzwerk zur Erforschung lebensmittelbedingter zoonotischer Infektionen durch Bakterien werden in Münster drei Projekte gefördert (Projektleiter: Prof. Dr. Helge Karch, Dr. Alexander Mellmann, Institut für Hygiene, und Prof. Dr. Dag Harmsen, Poliklinik für Parodontologie). Ein weiteres Netzwerk zur Erforschung von Influenza-Viren, den Erregern der Virusgrippe, wird von Münster aus geleitet. Prof. Dr. Stephan Ludwig, der erst vor drei Jahren das Institut für Molekulare Virologie übernommen und die Influenza-Forschung in Münster etabliert hat, ist Koordinator des Netzwerks mit dem Namen "FluResearchNet". Gemeinsam mit Prof. Dr. Johannes Roth, Leiter des neu eingerichteten Instituts für Immunologie wird Ludwig zwei Teilprojekte in diesem Netzwerk leiten.
"Die Koordination dieses ersten bundesweiten Influenza Forschungsnetzwerks am UKM bringt Münster in eine Vorreiterrolle im Kampf gegen diese Krankheitserreger und macht uns auch im Ausland sichtbar", so Ludwig. Im Juni 2008 wird erstmals eine internationale Konferenz mit hochrangigen Virologen zum Thema Influenza in Münster stattfinden. Die jüngste BMBF Förderung bedeutet zusammen mit dem im vergangenen Jahr eingerichteten DFG Graduiertenkolleg 1409 "Pathogene und Oberflächen" und dem BMBF Netzwerk "SkinStaph" für die Infektionsforschung in Deutschland eine weitere Stärkung des Standortes Münster.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, idw-online.de/pages/de/news247671.