Osteoporose - Frakturinzidenzen und Prävention

Vorsorgungsrealität von Osteoprose-assoziierten Frakturen und der Einsatz von Anti-Osteoporose Medikamenten
(Foto: cottonbro studio)

Die proximale Humerusfraktur ist die dritthäufigste, mit Osteoporose in Verbindung stehende Fraktur bei älteren Patient*innen ab 65 Jahren, wobei Frauen deutlich mehr betroffen sind als Männer. Schätzungsweise jede vierte Frau ab 65 Jahren ist betroffen [1].

Bedenkt man, dass die Babyboomer-Jahrgänge nun vermehrt in die betroffenen Altersklassen rücken, kann man derzeit nur erahnen, was die Versorgung von Patient*innen mit Osteoporose-assoziierten Frakturen für unser Gesundheitssystem bedeuten wird.

Prävention wird ein wichtiges Thema in der Forschung und in der Versorgun werden müssen, denn oft bedeutet nach der Fraktur, gleichzeitig auch vor der Fraktur.

Anhand von Abrechnungsdaten der AOK haben wir an über 40.000 älteren Patient*innen (65 Jahre und älter) mit operativ versorgter proximaler Humerusfraktur untersucht, wie es mit den Patient*innen weitergeht [2]. Es zeigt sich, dass sowohl vor als auch nach der proximalen Humerusfraktur ein großer Anteil an Patient*innen von weiteren Frakturen betroffen ist.

Im weiteren Verlauf nach Oberarmkopffraktur wird innerhalb der ersten drei Jahre nur bei jedem*r dritten Patient*in die Osteoporose gesichert diagnostiziert und nur 20% werden entsprechend medikamentös therapiert. Und das obwohl in dieser Studie eine Anti-Osteoporose Therapie mit einem geringeren Risiko für weitere Frakturen assoziiert war [2].  

Die beobachteten Effekte wollen wir in Zukunft an unterschiedlichsten Datenquellen weiter untersuchen.

 

Quellen:

[1] 12-Monats-Prävalenz von Osteoporose in Deutschland
Journal of Health Monitoring 2(3), Robert Koch-Institut, 2017.
J. Fuchs, C. Scheidt-Nave, R. Kuhnert

[2] Effects of anti-osteoporosis therapy on the risk of secondary fractures and surgical complications following surgical fixation of proximal humerus fracture in the elderly
submitted, 2023.
J. C. Katthagen, J. Köppe, J. Stolberg-Stolberg, R. Rischen, M. Freistuehler, A. Faldum, M. J. Raschke