EPIPREDICT

Benutzerorientierte Erweiterung und Automatisierung einer agentenbasierten Software zur erregerspezifischen Modellierung von Epidemien

Vorhersagen von Einflussgrößen, die den Verlauf einer Epidemie durch infektiöse Erreger bestimmen und letztlich die Wirkung von Gegenmaßnahen abschätzen lassen, sind bislang nur ungenügend möglich. Daher wurde im Rahmen eines interdisziplinären Pilotprojekts ein agentenbasiertes Simulationswerkzeug an der Universität Münster in einem Kooperationsprojekt des Instituts für Virologie und Informatikern vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik entwickelt. Die Software ist ein erstes IT-Produkt der Zoonosenplattform und stellt aufgrund ihrer modularen Konzeption und leichten Bedienbarkeit eine Innovation im Bereich der agentenbasierten Simulation von Epidemien dar. Der enorme Umfang der Konfigurationsmöglichkeiten stellt allerdings auch eine Herausforderung dar, um realitätsnahe und validierbare Modelle zu erzeugen. In vielen Fällen wird dazu ein sehr fundiertes Domänenwissen vom Anwender vorausgesetzt und umfangreiche vorherige Recherchen zur Abschätzung von Einflussgrößen sind nötig. Das vorliegende Querschnittsprojekt hat daher zum Ziel, gemeinsam mit einer ersten Auswahl an Projektpartnern (Universität Münster, Julius Kühn-Institut Münster, Charité Berlin, Niedersächsisches Landesgesundheitsamt, FLI) eine Spezialisierung und Ausdifferenzierung der Software hinsichtlich verschiedener Erreger und Forschungsfragen (Influenza-, Corona-, Hantaviren, Malaria) zu erreichen. Dabei staffeln sich die drei Kernprojektbereiche nach zunehmender Komplexität der geplanten Modellierung: (1) Ausbreitung zoonotischer Erreger innerhalb der Humanpopulation (Influenza-/Coronaviren), (2) Unidirektionale zoonotische Übertragung von Tier zu Mensch (Hantaviren), (3) Bidirektionale Übertragung zwischen Tier zu Mensch (Malaria).

Projektübersicht

Ansprechpartner: André Karch
Projektleitung am IfES: André Karch
Projektbeteiligte: Stephan Ludwig (Institut für Molekulare Virologie), Johannes Ponge (Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Logistik), Victor Corman (Charité Berlin), Johannes Dreesman (NLGA), Jens Jacob (Julius Kühn-Institut), Jörn Gethmann (FLI)
Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) via Nationale Forschungsplattform für Zoonosen
Stand: Projektbeginn am 01.04.2020