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Radiologe Dr. Benedikt Sundermann erhält den „OHBM Replication Award“ des Jahres 2018

Preisträger Dr. Benedikt Sundermann (r.) und Prof. Bernard Mazoyer, Vorsitzender des OHBM-Rats, bei der Preisverleihung in Singapur (Foto: OHBM)

Münster (mfm/jr) – Der diesjährige „Replication Award“ der „Organization for Human Brain Mapping“ (OHBM) geht nach Münster: Dr. Benedikt Sundermann aus der Arbeitsgruppe „Cognition & Gender“ der Universität Münster wurde auf der Jahrestagung in Singapur zum Gewinner gekürt und konnte sich damit gegen hochklassige internationale Konkurrenz durchsetzen. Für seine ausgezeichnete Veröffentlichung mit dem Titel "Diagnostic classification of unipolar depression based on resting-state functional connectivity MRI: effects of generalization to a diverse sample" durfte der Funktionsoberarzt des Instituts für Klinische Radiologie vor zahlreichen Fachkollegen den mit 2.000 US-Dollar dotierten Preis entgegennehmen.

In seiner Veröffentlichung beschäftigte sich Sundermann mit der Anwendung von Methoden des maschinellen Lernens bei MRT-Untersuchungen an Patienten mit Depressionen. Entgegen den Schlussfolgerungen kleinerer Vorstudien an ausgewählten Patientengruppen konnte Sundermann zeigen, dass als vielversprechend gehandelte neue Techniken keinen Beitrag zur Diagnostik leisten. Im Gegensatz zu bisherigen Ansätzen basierte die Arbeit auf Daten einer klinisch realistischeren und insbesondere heterogeneren Stichprobe aus der einer großen Kohortenstudie der Universität Münster, nämlich „BiDirect“.  

Professorin  Dr. Dr. Bettina Pfleiderer, Leiterin der Arbeitsgruppe „Cognition & Gender“, freut es, dass ein solches „negatives“ Resultat nicht nur publiziert werden konnte, sondern auch als preiswürdig erachtet wurde: „Es brauchte allerdings fünf Anläufe, bis eine Fachzeitschrift bereit war, die Arbeit zu veröffentlichen“. Auf der Basis der prämierten Publikation widmen sich Pfleiderer und Sundermann nun gemeinsam mit Kooperationspartnern der Erforschung der Heterogenität von Patientengruppen mit Depressionen sowie der Verbesserung von diagnostischen Bildgebungsmethoden für psychisch erkrankte Patienten.

Die 1995 gegründete „Organization for Human Brain Mapping“ ist eine internationale wissenschaftliche Gesellschaft, die sich mit der Erforschung des menschlichen Gehirns mithilfe von Bildgebungsstudien wie der Magnetresonanztomographie (MRT) beschäftigt. Mit dem „Replication Award“ werden seit 2017 wissenschaftliche Arbeiten ausgezeichnet, die sich damit befassen, ob wichtige Ergebnisse von kleineren Pilotstudien einer Überprüfung in größerem Maßstab standhalten.

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