Das Deutsche Lebendspende Register „Safety of the Living Kidney Donor-German National Register (SOLKID-GNR)“
Die Nierentransplantation stellt die optimale Therapie des terminalen chronischen Nierenversagens (CKD Stadium V) dar. Aufgrund des besonders in Deutschland fortwährenden Organmangels und der damit verbundenen zunehmend langen Wartezeiten auf eine Spenderniere eines Verstorbenen, aktuell sind es ca. neun Jahre, ist die Lebendspende eine alternative Therapieoption. Der Anteil der Lebendspende an den Nierentransplantationen wächst stetig in Deutschland. Gleichzeitig wächst aber auch der Druck auf die Spender, eine Niere zu spenden und so dem Empfänger die langen Wartezeiten und die Dialyse zu ersparen. Es ist zu beobachten, dass auch der Anteil älterer Lebendspender mit Begleiterkrankungen - sog. marginale Spender - wächst.
Obwohl im Transplantationsgesetz eine Empfehlung für eine lebenslange jährliche Nachsorge der Lebendspender gegeben wurde, finden häufig nur innerhalb der ersten drei Jahre die durch die IQTIG vorgegebenen Nachsorgeuntersuchungen der Lebendspender nach erfolgter Spende statt. Bis 2019 gab es keine substantiellen Erkenntnisse zum Einfluss der Lebendnierenspende auf das kombinierte psychosoziale und physische Risiko der Lebendspender. Insbesondere das heute zu beobachtende geänderte Spenderprofil könnte das Risiko erhöhen.
Daher ist ein Register, das die Lebendnierenspender lebenslang begleitet und die Datenlücken zum psychosozialen und physischen Outcome der Lebendnierenspender schließt, notwendig.
Das Gesamtziel des Registers ist die Verbesserung der Einschätzung der medizinischen und psychosozialen Spenderrisiken im Langzeitverlauf im deutschen Gesundheitssystem durch die systematische und prospektive Datenerfassung vor und nach der Lebendnierenspende.
Kontakt: info@lebendspenderegister.de